Gritt Nadler berichtet über Ergebnisse und Erlebnisse bei Insektenhotel und Wildblumen im Schulhof
Der Fortschritt im direkten Vergleich:
2019 2020
Viele kleine Früchtchen
Annette, die eine Naturkindergruppe selbst organisiert, mailte mich an. Sie fragte, ob ich eine Führung mit überwiegend 8 jährigen halten wollte. Ich sagte, so wie es meine Art manchmal ist, ziemlich blauäugig zu und fragte mich erst später – über was denn überhaupt?- .
Es gab einen längeren Mail-Verkehr über Termin (waren wir uns sofort einig) über den Ort (hat ein Spielplatz eine Navigationsadresse?, haben Spielplätze offizielle Namen?) und über das Thema (Bäume?). Wir einigten uns auf den Bolzplatz zwischen Schwabsburg und Nierstein. Dort steht übrigens ein riesiges Holzschild mit seinem Namen darauf. Und Bäume? Ich führe seit fünf Jahren Seminare über Bäume in Nierstein, Dienheim, Ludwigshöhe. Auch gebe ich Seminare über Gehölzschnitt. Aber immer mit Erwachsenen.
Großäugige, unkonzentrierte, zappelige Kinder ohne Vorwissen?
Es kam alles anders. Ich fuhr einmal auf den Bolzplatz für eine Vorschau, die Vegetation war ziemlich langweilig, heimische Gehölze, aber alles angepflanzt, viele mit Trockenschäden, wenig Früchte. Hmmm! Was jetzt?
Wir hatten ja einen Jahrtausendsommer und brechend volle Obstbäume auf unseren Streuobstwiesen. Ich sammelte also verschiedene Äpfel, Birnen, Feigen (Heinz sei Dank), Walnüsse, Apfel- und Birnenquitten.
Freitag, 19.10.18, 14 Uhr , Bolzplatz
Ich kam wenige Minuten zu früh mit meinem Obst. Die Kinder in kleinen Gruppen mit ihren Müttern. Die Kinder waren 1 – 12 Jahre alt.
Ich hatte ein super Publikum, welches mich großäugig und wundergläubig anschaute. Und ein paar der Kinder hatten sehr viel Vorwissen aus der Schule oder angelesen und unterstützten mich sogar.
Ich erklärte die Früchte, warum Bäume Früchte haben, schnitt Äpfel auf zum probieren, ließ Kinder die Früchte raten. Äpfel und Birnen kannten alle, Quitten wenige und circa 50% hatten noch nie eine Feige gegessen.
Skepsis in vielen Gesichtern, alle durften probieren, die Feigen waren danach alle.
Die Apfelquitte wurde übrigens gar nicht erkannt.
Zum Abschluss gab es einen kleinen Test. Es stand dort eine Wildbirnenbaum mit sehr kleinen Früchten. Der Test wurde von allen bestanden!
Viele stellten danach die guten Wurfeigenschaften der Wildbirnen fest. Kinder halt. Danach gab es noch Apfelsaft von unseren Streuobstwiesen aus NABU-Bechern und ein Fußballspiel Alt gegen Jung.
Ein gelungener Nachmittag dank Annette, den Müttern, den Kindern und der Unterstützung der Natur.
Euer
Lothar
Auf der JHV am 23.03.18 wurde die Aktion „Schmetterlingsbücher für Kitas und Grundschulen“ des NABU Bingen vorgestellt.
Die Schmetterlingsbücher möchten über die schönen Fotos von Wolfgang Düring für den Schutz der Schmetterlinge,
von denen viele mittlerweile in ihrem Bestand bedroht sind, werben.
Nur was Kinder kennen, können sie auch schützen. Wenn durch den schönen Bildband bei dem ein oder anderen Kind das Interesse zur “Weiterbildung” mit entsprechenden Kinder- bzw. Schulbüchern geweckt wird, wäre schon ein Ziel erreicht.
Daher hat der Vorstand des NABU Rhein-Selz am 3.4.2018 (einstimmig) beschlossen,
pro Kita 1 Exemplar des Buches „Schmetterlinge – Botschafter der Artenvielfalt“,
sowie pro Grundschule 1 Exemplar kostenfrei zur Verfügung zu stellen.
Bei derzeit 28 Kitas und 8 Grundschulen entspricht dies einem Finanzierungsaufwand von 432 €,
(12 € pro Buch).
Der Versand erfolgte inzwischen über das Rheinauen-Zentrum durch den NABU Bingen direkt an die Einrichtungen.
Bericht: Andreas Bingenheimer