Der "Schmetterling des Monats April"

Der Grüne Zipfelfalter wurde zum Schmetterling des Monats April 2024 gewählt

 

 

Text: Wolfgang Düring und Jochen Eidel

Fotos: Wolfgang Düring

 

Die Wahl zum Schmetterling des Monats April fiel – nach 2021 – ein weiteres Mal auf den Grünen Zipfelfalter (Callophrys rubi), den einzigartigen grünen Frühlingsboten. Dies, um insbesondere um auf seine Gefährdung aufmerksam zu machen.

 

Der einzige grüne Tagfalter Deutschlands hat als Puppe überwintert und ist jetzt als Frühlingsbote von aufmerksamen Naturbeobachtern in naturnahen halboffenen Biotopen zu beobachten.

 

Kurzporträt & Verbreitung

 Der Grüne Zipfelfalter kommt mit nur noch geringen Populationsdichten in fast allen Naturräumen in Rheinland-Pfalz vor.

 

Der Grüne Zipfelfalter ist ein Bewohner von strukturreichen, mit Büschen besetzten, halboffenen, naturnahen, nährstoffarmen, und warmen Biotopen. Verbraachte Südhänge, aber ebenso Wege vor Gebüschsäumen, mit Gebüschen besetzte Waldwiesen, Autobahnböschungen und Deiche zählen zu seinen Lebensräumen.

 

 

Januar

Februar

März

April

Mai

Juni

Juli

August

September

Oktober

November

Dezember

Ei

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Raupe

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Puppe

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Falter

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Januar

Februar

März

April

Mai

Juni

Juli

August

September

Oktober

November

Dezember

 

 

 

Er überwintert als Puppe und erscheint ab Anfang April, manchmal auch schon im März. Der Grüne Zipfelfalter fliegt in einer Generation pro Jahr. Seine Flugzeit endet oft bereits Mitte Juni.

 

Beschreibung

 Der Grüne Zipfelfalter gehört zur Familie der Bläulinge. Seine Flügelunterseiten sind grün. Er ist der einzige einheimische grüne Tagfalter. Die Oberseiten der Flügel sind graubraun. In der Regel sieht man den Falter nur mit zusammengeklappten Flügeln. Die Flügelränder sind braun. Auf den Hinterflügeln ist oft eine gestrichelte weiße Linie zu erkennen.

 Die Männchen besetzen Reviere und kontrollieren diese von einem erhöhten Ansitz aus. Die Weibchen leben versteckt

.

 

Abbildung 1a und 1b: Grüner Zipfelfalter – frisch geschlüpft - am 9.4.2020 in Bingen-Dromersheim

 

 Die Eier werden an Knospen der Wirtspflanzen oder in deren Nähe gelegt.

 Dei daraus schlüpfenden Raupen fressen insbesondere Blüten, unreife Früchte und Samen von einer größeren Anzahl verschiedener Pflanzenarten, darunter Sonnenröschen, Ginster, Kleearten, Heidelbeere.

 

 

 Abbildung 2: Raupe des Grünen Zipfelfalters

 

Gefährdung und Artenschutz

 Der Grüne Zipfelfalter ist seit 2013 in Rheinland-Pfalz als Art der Vorwarnliste eingestuft. Die Nutzungsaufgabe von Magerrasen sowie forstliche Nutzungs-änderungen haben Bestände des Grünen Zipfelfalters regional zurückgehen lassen.

 Durch die Pflege und Offenhaltung von aufgegebenen Weinbergen mit Gebüschsäumen können dem Falter jedoch Lebensräume zur Verfügung gestellt werden. Auch breite Waldwege mit Saumstrukturen sind förderlich. Der Nutzungsaufgabe von halboffenen Lebensräumen des Falters sollte entgegengewirkt werden.

 Im Garten wird man den Falter nur selten antreffen. Naturnahe Gärten mit Ginster und Kleearten, seinen Raupennahrungspflanzen, in der Nähe seiner Habitate, könnten ihn in den Garten locken.

 

Weitere Infos:

 

https://www.bund-rlp.de/themen/tiere-pflanzen/schmetterlinge/artenportraets-der-tagfalter/#c3688

 

Insekt des Jahres 2023

Der Falter mit den zwei Gesichtern: Das Landkärtchen

Der Falter mit den zwei unterschiedlich aussehenden Generationen pro Jahr wurde zum

„Insekt des Jahres 2023“

gewählt. Er war auch Schmetterling des Monats Mai in diesem Jahr.

Im Frühjahr sind die Schmetterlinge braunorange gefärbt. (Foto oben links)

Die Sommergeneration ist schwarzbraun mit weißen Bändern und gelblichen Flecken.

Woher kommt der Farbwechsel?:

In Laborexperimenten wurde schon vor mehr als einem halben Jahrhundert nachgewiesen, dass Raupen des Landkärtchens, die unter Langtagbedingungen – mit über 15 bis 17 Stunden Licht – heranwachsen, sich ohne Ruhephase zu Faltern der Sommerform entwickeln. Entwickeln sich die Raupen während kürzerer, weniger heller Tage, legen sie immer eine Pause ein und bilden nach der Überwinterung die Frühlingsgeneration aus.

Wachsen Raupen bei Bedingungen heran, die zwischen den beiden Formen liegen, so entwickelt sich bei ausreichend warmer Umgebung eine Frühherbstgeneration mit einem Flügelmuster, das zwischen den beiden anderen Formen liegt. Entscheidend hierfür sind Hormone aus der Gruppe der Ecdysteroide und der Zeitpunkt ihrer Wirkung in der Falterpuppe. Die Gene, die die Ausschüttung kontrollieren, werden durch die Tageslänge reguliert. Eine frühe Ausschüttung der Hormone führt zur Ausbildung der Sommer-Form.

Ab Mitte April schlüpfen die Frühjahrs-Landkärtchen und sind dann bis etwa Mitte Juni Nektar saugend zumeist an Waldrändern, in feuchten Wäldern und Auen auf Schlehen- oder Weißdornbüschen sowie auf Sternmieren, Hahnenfuß und Sumpfdotterblumen zu finden.

Die Tiere der Sommergeneration sieht man von Anfang Juli bis Ende August auf vor allem Bärenklau, Wiesenkerbel, Engelwurz, Wilder Möhre und vielen anderen weißen Doldenblütlern. Auch Ackerkratzdistel, Wasserdost und Goldrute werden besucht.

(Quelle: NABU https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/insekten-und-spinnen/schmetterlinge/tagfalter/06054.html)

 

Der "Schmetterling des Monats Oktober"

Der Admiral wurde zum Schmetterling des Monats Oktober 2023 gewählt

 

 

Die Wahl zum Schmetterling des Monats Oktober fiel diesmal auf den Admiral (Vanessa atalanta).

 

Dieser außerordentlich schöne Tagfalter aus der Familie der Edelfalter ist ein Wanderfalter, der im Mai aus dem Mittelmeergebiet zu uns eingeflogen ist.

 

Im Verlauf des Sommers hat er in Rheinland-Pfalz schon zwei neue Generationen hervorgebracht. Jetzt im Herbst fliegt ein Teil der “Ur-Enkel-Generation“ wieder zurück in südliche Gefilde.

 

Vor dem Rückflug ist er oft noch auf Streuobstwiesen bzw. an reifem Obst, in offenen Parkanlagen, aber auch auf Waldwegen oder beim Saugen an Sommerflieder zu beobachten.

 

Der Admiral ist aufgrund der Klimaerwärmung in den letzten Jahren in Rheinland-Pfalz auch im Winter bei uns heimisch geworden. Er überwintert mittlerweile bei uns in Weinbaugegenden als Falter und in milden Wintern auch als Raupe.

 

Kurzporträt & Verbreitung

Der Admiral ist nach entsprechend starker Einwanderung im Frühjahr in manchen Jahren im Spätsommer einer unserer häufigsten Tagfalter. Er besiedelt Waldränder und Waldwege ebenso wie offene Wiesen- und Weidelandschaften, Brachen und Gärten im Siedlungsbereich. Der Admiral fliegt in der Regel im Mai aus seinen Überwinterungsgebieten bei uns ein. Anschließend entwickeln sich hier zwei bis drei Generationen. Von August bis im Oktober erfolgt die Rückwanderung. Bis Oktober sind die Falter noch regelmäßig zu sehen. Mittlerweile überwintern aber auch Falter und Raupen des Admirals in Rheinland-Pfalz.

 

 

 

Januar

Februar

März

April

Mai

Juni

Juli

August

September

Oktober

November

Dezember

Ei

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Raupe

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Puppe

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Falter

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Januar

Februar

März

April

Mai

Juni

Juli

August

September

Oktober

November

Dezember

 

 

 Beschreibung

 Der Admiral gehört zur Familie der Edelfalter. Die Flügelspannweite beträgt 5 - 6 cm. Die Flügeloberseite ist dunkelbraun. Die Vorderflügel sind von einer breiten roten Binde durchzogen. Die Flügelspitzen sind schwarz mit weißen Flecken und schimmern nach außen hin blau.

 

 Abbildung: Admiral auf Sommerflieder

 Die Hinterflügel werden durch die rote Binde begrenzt. Sie enthält hier schwarze Punkte und wird zur Körpermitte durch blaue Flecken abgeschlossen.

 Die Flügelunterseite der Hinterflügel ist braun-grau meliert und bietet deshalb auch im Winter eine optimale Tarnung.

 

 

 Abbildung: Admiral mit zusammengeklappten Flügeln

 Die Vorderflügelunterseiten sind bunt (blau, schwarz, rot, braun) gemustert.

 Die Raupen sind farblich sehr variabel (grün, rot, schwarz, braun, rosa) gezeichnet. Sie sind wahre Meister im Bau von Blatttüten, in die sie sich zum Schutz vor kleinen Raubinsekten zurückziehen.

 

 

 

 

 Abbildungen: Vier verschiedenfarbige L5- Raupen des Admirals

 

 Artenschutz / Gartengestaltung

 

Der Admiral ist als Wanderfalter bei uns ungefährdet. Einige Quadratmeter Brennnesseln im Garten in sonniger oder halbschattiger Lage, die regelmäßig (1-3-mal pro Jahr), abschnittsweise gemäht werden, sind schon ein gutes Raupenhabitat für den Admiral. Eine solche Brennnesselecke im Garten bietet zusätzlich auch günstige Beobachtungs-möglichkeiten für Kinder.

 

Reifes Obst, das unter Obstbäumen im Herbst liegenbleibt, hilft dem Falter sich für den Rückflug im Herbst, oder für die Überwinterung bei uns, zu stärken.

 

Zur Förderung der Art sind in der freien Landschaft Ackerrandstreifen, Grabenböschungen und Straßenränder mit Brennnesseln, die nur einmal pro Jahr und nur abschnittsweise gemäht werden, hilfreich.

 

 Weitere Infos:

 https://www.bund-rlp.de/themen/tiere-pflanzen/schmetterlinge/artenportraets-der-tagfalter/#c3483

 Hochauflösende Bilder können auch hier herunter geladen werden:

 

https://www.bund-rlp.de/themen/tiere-pflanzen/schmetterlinge/schmetterling-des-monats/

 

Der "Schmetterling des Monats September"

Der Wandergelbling wurde zum Schmetterling des Monats September 2023 gewählt

 

 

 

Die Wahl zum Schmetterling des Monats September 2023 fiel diesmal auf den Wandergelbling (Colias croceus) – anderer, vielerorts geläufigerer Name “Postillon“. Der Wandergelbling ist zur Zeit auf Klee- oder Luzernefeldern und auf Wiesen mit hohem Kleeanteil zu sehen. Er ist in diesem Jahr im Verhältnis zu den vorhergehenden Jahren, recht gut vertreten und somit von aufmerksamen Naturbeobachtern gut zu beobachten. Der Falter ist im Gegensatz zu den meisten anderen Arten ein Klimagewinner. Es ist davon auszugehen, dass die Art schon bald bei uns in wärmeren Regionen durchgehend überwintern kann und vom Vermehrungsgast zu einem dauerhaften Bewohner wird.

 

Kurzporträt & Verbreitung

 

Der Wander-Gelbling kommt Rheinland-Pfalz vor allem in den wärmeren Landesteilen vor. So wird er bei uns in Rhein-Selz derzeit oft am Rheindamm zwischen Mainz und Guntersblum beobachtet. Als Wanderfalter kann man ihm aber überall in RLP begegnen.

 

Der Wander-Gelbling besiedelt Klee- und Luzernefelder, sowie Wiesen und offene, warme Biotope mit reichlich Kleebewuchs. Er erscheint bei uns nach der Einwanderung aus Südeuropa im Sommer (Juni/Juli) und fliegt in zwei Generationen bis in den Oktober. Durch die zunehmende Klima-Erwärmung gibt es mittlerweile in Bayern und im südwestlichen Baden-Württemberg bereits nachgewiesene Raupenüberwinterungen. Es ist anzunehmen, dass solche Überwinterungen in warmen Jahren auch in Rheinland-Pfalz vorkommen.

 

 

Januar

Februar

März

April

Mai

Juni

Juli

August

September

Oktober

November

Dezember

Ei

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Raupe

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Puppe

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Falter

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Januar

Februar

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Juni

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Oktober

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Dezember

 

 

 

Falterbeschreibung

 

Der Wander-Gelbling gehört zur Familie der Weißlinge (Pieridae), zur Unterfamilie der Gelblinge (Coliadinae) zum Tribus der Coliadini und zusammen mit der Goldenen Acht (Colias hyale) und dem Hufeisenklee-Gelbling (Colias alfacariensis) zur Gattung Colias. Die Flügelspannweite beträgt ca. 4 bis 5 cm.

 

Der Wander-Gelbling ist auf der Flügelunterseite von den anderen nahe verwandten Arten durch einen gelborangenen Bereich auf dem Vorderflügel identifizierbar. Ansonsten ist die Flügelunterseite gelbgrün mit schwarzen Flecken und der roten, weiß-gekernten Acht.

 

 

Abbildung: Wander-Gelbling auf Luzerne saugend

 

Die Flügeloberseite kann nur selten beobachtet werden, da die Falter sich in der Regel mit zusammengeklappten Flügeln absetzen. Die Flügeloberseite ist gelb-orange mit einer deutlichen, bei Gegenlicht auch durch die Unterseite erkennbaren, breiten schwarzen Binde an den Flügelrändern. Bei den Weibchen ist die Binde mit gelben Flecken durchsetzt. Im Flug ist die orange-gelbe Färbung deutlich erkennbar.

 

 

Abbildung: Wander-Gelbling im Gegenlicht

 

Die Weibchen kommen auch in einer weißlichen Form (f. helice) vor.

 

 

Abbildung: Männchen des Wander-Gelbling mit leicht geöffneten Flügeln - erkennbar ist die breite schwarze Binde durchzogen mit gelben Adern

 

Die Raupe des Postillons ist grün mit einem schmalen gelb-orangen Seitenstreifen und ähnelt der Raupe der Goldenen Acht. Sie ernähren sich von den Blättern von Luzerne sowie diversen Klee- und Wickenarten.

 

 

Abbildung: Raupe des Wander-Gelblings

 

Artenschutz / Gartengestaltung

 

Der Wander-Gelbling ist auf der Roten Liste in RLP als Vermehrungsgast eingetragen. In der Roten Liste für Deutschland gilt er als ungefährdet. Er steht unter besonderem Schutz nach dem BundesNaturschutzgesetz.

 

Den Wander-Gelbling wird man im Garten in der Regel nicht antreffen. Besondere Maßnahmen zu seinem Schutz sind, da er bei uns im Wesentlichen nur als Einwanderer vorkommt, nicht erforderlich. Klee- und Luzernefelder sind allerdings förderlich. Seine Stammhabitate liegen in Südeuropa und Nordafrika.

 

 Weitere Infos:

 

https://www.bund-rlp.de/themen/tiere-pflanzen/schmetterlinge/artenportraets-der-tagfalter/#c3711

 

Hochauflösende Bilder können auch hier heruntergeladen werden:

 https://www.bund-rlp.de/themen/tiere-pflanzen/schmetterlinge/schmetterling-des-monats/

 

 

 

 

 

 

 

Der "Schmetterling des Monats August"

Der Silbergrüne Bläuling wurde zum Schmetterling des Monats August 2023 gewählt

 

Die Wahl zum Schmetterling des Monats August 2023 fiel diesmal auf den Silbergrünen Bläuling (Lysandra coridon, synonym Polyommatus coridon). Die Art - früher einer der häufigsten Tagfalter aus der Familie der Bläulinge - ist von Juli bis September, also jetzt, in trockenen, heißen und mageren Biotopen zu sehen. Der Silbergrüne Bläuling kann von aufmerksamen Naturbeobachtern vor allem auf Trockenrasen an Südhängen, in ehemaligen Steinbrüchen oder in Sandgebieten (Mainzer Sand) beobachtet werden. Die Bestände des Bläulings sind landesweit rückläufig. Mit etwas Glück kann man ihn beim sommerlichen Spaziergang an obigen Stellen aber noch antreffen.

 

Kurzporträt & Verbreitung

Der Silbergrüne Bläuling ist in Rheinland-Pfalz selten geworden.

 

Er kommt in Mainz-Bingen und in Rheinhessen vor, fehlt aber im Binger Wald, im Soonwald und im Hunsrück. Zusammenhängende Vorkommen gibt es in RLP vor allem noch um Grünstadt, um Zweibrücken, bei Trier in der Eifel und um Bad Kreuznach.

 

Der Silbergrüne Bläuling lebt auf trockenen, heißen, südlich exponierten mageren Flächen z.B. in ehemaligen Steinbrüchen und aufgelassenen Weinbergen und in Sandgebieten. Die Art überwintert als Ei. Die Falter erscheinen ab Juli und fliegen bis Mitte September. Sie bilden nur eine Generation pro Jahr.

 

 

Januar

Februar

März

April

Mai

Juni

Juli

August

September

Oktober

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Ei

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Raupe

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Puppe

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Falter

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Januar

Februar

März

April

Mai

Juni

Juli

August

September

Oktober

November

Dezember

 

 Falterbeschreibung

 

Der Silbergrüne Bläuling gehört zur Familie der Bläulinge. Er ist mit einer Flügelspannweite von 3,0 bis 3,5 cm ein eher großer Bläuling.

 

 

Abbildung: Silbergrüner Bläuling (Männchen)

 

Die Flügeloberseiten sind beim Männchen hellblau mit einem silbernen Schimmer. Deshalb scheint der seltener verwendete Name „Silberner Bläuling“ besser zu passen.

 

 

 

Abbildung: Silbergrüner Bläuling (Weibchen)

 

Die Flügeloberseiten beim Weibchen sind dunkelbraun mit weiß geschecktem Rand.

 

 

 

Abbildung: Männchen (Flügelunterseite) des Silbergrünen Bläulings

 

 Die Flügelunterseiten zeigen bei beiden Geschlechtern ein ähnliches Muster aus schwarzen und an den Rändern der Hinterflügel zusätzlichen orangen Punkten.

 

Die Unterseiten der Vorderflügel sind bei beiden Geschlechtern deutlich heller im Vergleich zu den Hinterflügeln.

 

Auf der Unterseite der Hinterflügel befindet sich ein weißer Fleck, der auf einen weißen Wisch am Rand zeigt.

 

Die Grundfarbe der Flügelunterseiten ist beim Männchen bläulich grau-braun, beim Weibchen dunkler braun.

 

Die Weibchen lassen sich oft nur sehr schwer von den Weibchen des Himmelblauen Bläulings unterscheiden, die im Spätsommer oft zeitgleich in den gleichen Biotopen vorkommen.

 

Die Eier des Silbergrünen Bläulings, abgelegt im August / September, überwintern.

 

Die Raupen, die ähnlich wie z. B. die Wiesenknopf-Ameisenbläulinge in Symbiose mit Ameisen leben, schlüpfen in den ersten Frühlingswochen und verpuppen sich im Juni.

 

 

 

Abbildung: L5-Raupe des Silbergrünen Bläulings

 

 Sie haben eine grüne Grundfärbung und tragen beidseits des Rückens gelbe Fleckreihen, an den Seiten gelbe Längsstreifen und eine feine, helle Behaarung. Sie ernähren sich überwiegend von Gewöhnlichem Hufeisenklee.

 

Artenschutz / Gartengestaltung

 Der Silbergrüne Bläuling ist nach dem Bundes-Naturschutzgesetzes als „besonders geschützte“ Art, auf der Roten Liste für RLP als „gefährdet“ eingestuft – im Gegensatz zur Eintragung in der Roten Liste für Deutschland (dort nicht als „gefährdet“ verzeichnet).

 

Die Bestände der Art in Rheinland-Pfalz sind überall rückläufig.

 

Im eigenen Garten wird man die Art kaum antreffen. Ein magerer Rasen mit Hufeisenklee ist aber auch im Garten sehr attraktiv.

 

Entscheidend für das Vorkommen des Falters sind möglichst großflächige Vorkommen des Hufeisenklees. Deshalb ist es für die Art entscheidend, dass solche Flächen erhalten bleiben. Dazu muss der Eintrag von Stickstoff verhindert werden und die Flächen müssen durch Pflege oder durch extensive Beweidung vor Verbuschung geschützt werden.

 

Weitere Infos:

 

https://www.bund-rlp.de/themen/tiere-pflanzen/schmetterlinge/artenportraets-der-tagfalter/#c14130

 Hochauflösende Bilder können auch hier heruntergeladen werden:

https://www.bund-rlp.de/themen/tiere-pflanzen/schmetterlinge/schmetterling-des-monats/

 

Der "Schmetterling des Monats Juli"

Der Segelfalter wurde zum Schmetterling des Monats Juli 2023 gewählt

 

Die Wahl zum Schmetterling des Monats Juli fiel diesmal auf den Segelfalter, und damit einen unserer schönsten Tagfalter. Er gehört wie sein Verwandter, der Schwalbenschwanz, zur Familie der Ritterfalter, und flog bereits im April/Mai in der ersten Generation. Jetzt im Juli schlüpfen die Falter der Sommergeneration. Der Segelfalter kann von aufmerksamen Naturbeobachtern vor allem beim „Hilltopping“ auf Bergkuppen über Weinbergen bzw. Südhängen von Flusstälern beobachtet werden. Der Segelfalter ist ein Gewinner der Klimaerwärmung und wurde deshalb in den letzten Jahren häufiger. Mit etwas Glück kann man ihn beim sommerlichen Spaziergang in hügeligem Gelände (z. B. in Weinbergen) antreffen – und mitunter auch im Garten beim Nektar-Naschen, insbesondere an Buddleja.

 

Kurzporträt & Verbreitung

Der Segelfalter (Iphiclides podalirius) ist in Rheinland-Pfalz eine Charakterart der extrem Wärme-begünstigten südexponierten Hanglagen in den Flusstälern von Nahe, Mittelrhein, Mosel und Ahr.

 

Auch in Rheinhessen kommt der Segelfalter vor, so gab sich im vorvergangenen Jahr ein Exemplar in den Weinbergen über Rommersheim ein Stelldichein…

 

  – s. nebenstehendes Foto vom 25. April 2021 –

 

… und es ist damit zu rechnen, dass über kurz oder lang auch der ein oder andere Falter auch in den Höhen z. B. über Nierstein gesichtet werden könnte.

 

Im Soonwald und im Hunsrück können manchmal einzelne verdriftete Falter angetroffen werden.

 

Nördlich der Alpen kommt der Segelfalter nur selten vor. Rheinland-Pfalz ist neben Sachsen und Brandenburg ein Hauptverbreitungsgebiet in Deutschland.

 

Er überwintert als Puppe und erscheint bei uns ab Mitte April und ist dann - oft segelnd - beim Hilltopping zur Partnersuche auf den Bergkuppen zu beobachten.

 

 

Januar

Februar

März

April

Mai

Juni

Juli

August

September

Oktober

November

Dezember

Ei

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Raupe

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Puppe

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Falter

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Januar

Februar

März

April

Mai

Juni

Juli

August

September

Oktober

November

Dezember

 

Der Segelfalter bildet an Rhein, Nahe und Mosel nach einer ersten Frühjahrsgeneration im Mai noch eine zweite Generation im Juli/August. Selten werden einzelne Falter in unserer Region noch im September beobachtet.         

 

Die Raupen leben an Felsenkirsche oder Schlehe.

 

 Abbildung: L5-Raupe des Segelfalters

 

Die Falter saugen gerne an hellen (z. B. Schlehe, Weißdorn) wie auch an violetten Blüten (z.B. Luzerne, Flockenblumen, Disteln und Buddleja), Männchen sieht man ebenso beim Saugen an Exkrementen.

 

 Falterbeschreibung

 

Der Segelfalter gehört zur Familie der Ritterfalter. Er ist mit einer Flügelspannweite von 50 bis 70 mm einer der größten Tagfalter in Deutschland. Die Grundfarbe ist gelblichweiß. Die Vorderflügel sind zebraartig mit sechs abwechselnd langen und kurzen schwarzen Bändern und einem schwarzen Rand überzogen.

 

Im hinteren Bereich der Hinterflügel befinden sich ein blau-schwarz gekernter oranger Fleck und weitere blaue Monde. Die Hinterflügel enden mit langen Schwänzchen.

 

Abbildung:: Segelfalter der Sommergeneration - frisch geschlüpft

 

Die Grundfarbe der Flügeloberseite ist bei der zweiten Generation etwas heller, eher weißlich und der Hinterleib ist weiß und nicht schwarz, wie bei der ersten Generation.

 

 

 Abbildung: Flügelunterseite eines frisch geschlüpften Segelfalters

 

In Bingen wurde am Scharlachkopf ein Segelfalterpfad angelegt. Dieser eignet sich gut für eine wunderschöne Wanderung oberhalb von Bingen, mit Informationen und Beobachtungsmöglichkeiten zum Segelfalter. Einstieg für die Wanderung ist der Morschfeldweg 5 in 55411 Bingen, vor der Mensa des Stefan-George-Gymnasiums.

 

Eine Broschüre zum Segelfalterpfad kann unter folgendem Link im Internet abgerufen werden:

 

https://www.bund-rlp.de/fileadmin/rlp/Tiere_und_Pflanzen/Schmetterling/Schmetterlinge_W_Duering/Segelfalterpfad_Bingen/Segelfalter_Flyer_gross_final_version-_2014-04-17.pdf

 

 Broschüre zum Segelfalterpfad in Bingen

 

Artenschutz / Gartengestaltung

 

In Rheinland-Pfalz gilt der Segelfalter als „Vom Aussterben bedroht“. Die Art ist in der Roten Liste für Deutschland als „Stark gefährdet“ eingestuft. Er steht unter „Besonderem Schutz“ nach dem Bundes-Naturschutzgesetz.

 

Durch das Artenschutzprojekt für den Segelfalter in Rheinland-Pfalz und aufgrund der Klimaerwärmung haben sich die Bestände des Segelfalters in Rheinland-Pfalz in den letzten Jahren glücklicherweise verbessert.

 

Die Gefährdung des Segelfalters ergibt sich vor allem durch die Aufgabe der Bewirtschaftung von Weinbergen oder der mangelnden Pflege von ehemaligen Weinbergen und Trockenrasen in Südhanglagen und anschließendem Zuwachsen dieser trockenheißen offenen Standorte. Optimaler Artenschutz für den Segelfalter besteht in einer jährlichen (oder wenn nicht anders möglich, mehrjährigen) Entbuschung solcher Flächen im Herbst oder im Winter, da in dieser Zeit die Puppen bodennah überwintern. Bei einer Pflege während der Vegetationsperiode von April bis Oktober werden die Präimaginalstadien des Falters zerstört.

 

Die zunehmende Intensivierung im Weinbau mit dem Einsatz von Chemikalien ist eine weitere Hauptgefährdung für den Segelfalter. Biologischer Weinbau mit dem Verzicht auf Chemie wäre hier für den Segelfalter hilfreich. Insbesondere Bereiche neben oder über Weinbergsmauern mit Schlehen oder Felsenkirschen, sollten unbedingt beim Einsatz von Chemikalien ausgespart bleiben.

 

Weitere Infos:

https://www.bund-rlp.de/themen/tiere-pflanzen/schmetterlinge/artenportraets-der-tagfalter/#c3709

 Hochauflösende Bilder können auch hier heruntergeladen werden:

https://www.bund-rlp.de/themen/tiere-pflanzen/schmetterlinge/schmetterling-des-monats/

Autor:     Wolfgang Düring, mit geringfügigen Änderungen von Jochen Eidel

 

 

Der "Schmetterling des Monats Juni"

Der Rotklee-Bläuling wurde zum Schmetterling des Monats Juni 2023 gewählt

Die Wahl zum Schmetterling des Monats fiel diesmal auf den eher unscheinbaren, aber nicht minder schönen Rotklee-Bläuling.

 

Kurzporträt & Verbreitung

Der wunderschöne Tagfalter aus der Familie der Bläulinge hat als Raupe überwintert und schlüpft dieses Jahr ab Ende Mai. Er ist im Juni von aufmerksamen Natur-beobachtern in naturnahen offenen Biotopen wie Wiesen und Weiden oder Dauergrünland und Wegrändern mit guten Beständen des Rotklees zu beobachten. Leider sind heute die früher häufig als Gründünger angelegten Rotkleefelder sehr selten geworden. Mit etwas Glück kann man ihn beim frühsommerlichen Spaziergang durch Wiesen finden.

 

Der Rotklee-Bläuling fliegt noch in allen Regionen von Rheinland-Pfalz. Er kommt auch in Rheinhessen, im Binger Wald, im Soonwald und im Hunsrück vor und ist auf mageren, feuchten oder wechselfeuchten extensiven Wiesen oder Weiden mit Rotklee-Beständen anzutreffen.

Die Art überwintert als Jungraupe. Die ersten Falter erscheinen im Mai. Es gibt zwei bis drei Generationen pro Jahr. Späten Faltern kann man noch im Oktober begegnen.

 

 

Falterbeschreibung

Der Rotklee-Bläuling gehört zur Familie der Bläulinge. Seine Flügelspannweite beträgt 2,5 bis 3 cm. Die Flügeloberseite ist beim Männchen blau mit deutlichen dunklen Flügeladern, beim Weibchen ist sie dunkelbraun.

 

 

Abbildung 1: Männchen des Rotklee-Bläulings

 

 

Abbildung 2: Weibchen des Rotklee-Bläulings

 

 

 

Abbildung 3: Rotklee-Bläuling (Unterseite)

 

Gefährdung und Artenschutz

Der Rotklee-Bläuling steht in RLP auf der Vorwarnliste, fehlt aber auf der Roten Liste für Deutschland. Er steht unter besonderem Schutz nach §7 des Bundes-Naturschutzgesetzes. Der Rotklee-Bläuling ist noch in vielen Gebieten vorhanden. Allerdings sind die Bestände in den letzten Jahrzehnten stark zurückgegangen. Die Falter kommen mit wenig gedüngtem und maximal zweimal im Jahr gemähtem Grünland gut zurecht. Bei intensiverer Nutzung verschwinden sie. Hier kann eine extensive Biolandwirtschaft erheblich zur Erhaltung der Art beitragen.

 

 

Weitere Infos:

 

https://www.bund-rlp.de/themen/tiere-pflanzen/schmetterlinge/artenportraets-der-tagfalter/#

 

Autor:     Wolfgang Düring

Der Schmetterling des Monat Mai 2023

Der Schwalbenschwanz wurde zum Schmetterling des Monats Mai 2023 gewählt

 

Die Wahl zum Schmetterling des Monats fiel diesmal - nach Mai 2021 (s. dort!) - bereits zum zweiten Mal auf den besonders schönen Schwalbenschwanz, vor allem auch, um auf seine Gefährdung aufmerksam zu machen.

 

Kurzporträt & Verbreitung

Der Schwalbenschwanz kommt noch in fast allen Regionen von Rheinland-Pfalz vor. In der Pfalz und in Rheinhessen ist er noch regelmäßig anzutreffen. In den kühleren Regionen von Hunsrück, Soonwald, Eifel und Westerwald ist er dagegen seltener zu beobachten.

 

Als Kulturfolger ist er eine Art, die in fast allen warmen Offenlandbiotopen (Äcker, Wiesen, Brachen, Gärten) vorkommt. Er überwintert als Puppe und erscheint ab Mitte April. Er lebt in zwei Generationen, selten kommt auch eine partielle dritte Generation vor. Die Flugzeit endet Ende August.  

 

 

Januar

Februar

März

April

Mai

Juni

Juli

August

September

Oktober

November

Dezember

Ei

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Raupe

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Puppe

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Falter

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Januar

Februar

März

April

Mai

Juni

Juli

August

September

Oktober

November

Dezember

 

Falterbeschreibung

Der Schwalbenschwanz gehört zur Familie der Ritterfalter. Die Grundfarbe ist weißgelb mit einem Muster aus schwarzgrauen Flecken. An den Rändern der Hinterflügel befinden sich eine Reihe blauer und zwei rote Punkte, sowie die schwalbenähnlichen Schwanzfortsätze.

 

 

Abbildung 1: Frisch geschlüpfter Schwalbenschwanz

 

Gefährdung und Artenschutz

Der Schwalbenschwanz ist in Rheinland-Pfalz als Art der Vorwarnliste eingestuft. Er gilt nach dem Bundesnaturschutzgesetz als „besonders geschützt“.

 

Im eigenen Garten kann man dem Falter leicht ein Refugium bieten. Durch das Anlegen eines sonnigen Beetes mit den Raupennahrungspflanzen südlich eines größeren Sommerflieders lockt man den Schwalbenschwanz in Gegenden, in denen er regelmäßig vorkommt, in den Garten und veranlasst ihn mit etwas Glück zur Eiablage. Als Raupennahrungspflanzen eignen sich Möhren, Fenchel und Dill. Die Pflanzen sollten, zum Zeitpunkt der Eiablage z.B. der zweiten Generation im Juli, noch sehr jung (10 cm hoch) sein und lückig stehen. An den zur Eiablage in Frage kommenden Pflanzen sollte es durch Reflexion der Sonneneinstrahlung am Boden sehr warm werden. Zum Anlocken der Falter eigen sich auch Kartäusernelken, Dost, Lavendel oder Flockenblumen.

 

In der freien Landschaft sollte extensives Grünland unbedingt erhalten bleiben. Ein reduzierter Einsatz von Insektiziden und Pflanzenschutzmitteln im Gemüseanbau, besonders bei Möhren und Dill ist für den Falter von großem Vorteil. Ein erhöhter Anteil an Bio-Gemüseanbau würde sich ebenfalls positiv auswirken. Die Mosaikpflege sollte in Naturschutzgebieten bei der Mahd großer Flächen erste Wahl sein.

 

Weitere Infos:

 

https://www.bund-rlp.de/themen/tiere-pflanzen/schmetterlinge/artenportraets-der-tagfalter/#c3708

 

Autor:     Wolfgang Düring

 

April 2023

 

Text und Fotos:   Wolfgang Düring

 

 

Der Kleine Fuchs wurde zum Falter des Monats April gewählt

 

Der Kleine Fuchs wurde zum Falter des Monats April gewählt.

Der wunderschöne bunte Edelfalter mit fuchsroter Grundfärbung hat als Falter überwintert und ist jetzt als einer der ersten Schmetterlinge von aufmerksamen Naturbeobachtern in naturnahen, warmen und geschützten offenen Biotopen wie z.B. an südlichen Waldrändern oder Böschungen, an Südhängen wie z.B. am Scharlachkopf in Bingen, auf offenen ehemaligen Weinbergen in Bacharach, aber auch auf Wiesen und an Grabenrändern zu beobachten.

 

Kurzporträt & Verbreitung

Der Kleine Fuchs kommt in Rheinland-Pfalz landesweit vor.

Der Kleine Fuchs stellt keine besonderen Ansprüche an seinen Lebensraum, er kommt fast überall im Offenland vor, wo seine Raupennahrungspflanze, die Große Brennnessel, wächst. Er lebt in zwei bis drei Generationen pro Jahr und überwintert als Falter. Deshalb ist er an warmen Tagen bereits im März zu beobachten. Der Kleine Fuchs ist ein gut zu beobachtender Tagfalter in Rheinland-Pfalz und fliegt in nicht zu heißen Jahren bis im Oktober.

 

 

Januar

Februar

März

April

Mai

Juni

Juli

August

September

Oktober

November

Dezember

Ei

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Raupe

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Puppe

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Falter

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Januar

Februar

März

April

Mai

Juni

Juli

August

September

Oktober

November

Dezember

Falterbeschreibung

Der Kleine Fuchs gehört zur Familie der Edelfalter. Mit einer Flügelspannweite von 4 bis 5 cm zählt er zu den mittelgroßen Tagfaltern. Die Grundfarbe seiner Flügeloberseite ist rotbraun, die Farbe des Rotfuchses. Der Flügelrand ist mit deutlichen blauen Halbmonden in einem schwarzen Band besetzt. Auf den Vorderflügeln befinden sich drei schwarze Flecken, die von hellen, gelblichen Flecken unterbrochen werden. Der letzte helle Fleck ist weiß. Zudem befinden sich auf den Vorderflügeln noch drei weitere kleinere schwarze Flecken.

 

Abbildung: Kleiner Fuchs auf Dost (Oregano) bei Bad Sobernheim

 

Die Hinterflügelunterseite ist schwarz marmoriert. Die Vorderflügelunterseite enthält helle, beige Bereiche. Der Falter ist deshalb im Winter mit ineinander geschobenen Flügeln an dunklen Orten sehr gut getarnt.

 

Abbildung: Frisch geschlüpfter Kleiner Fuchs in Bingen -Flügelunterseite (Zuchtfoto)

 

Artenschutz / Gartengestaltung

Der Kleine Fuchs ist aktuell weder in Rheinland-Pfalz noch in Deutschland insgesamt, gefährdet.

Im Garten kann ein breites Nektarangebot für den Falter mit Sommerflieder im Spätsommer, Dahlien und Astern im Herbst hilfreich sein. Möchte man auch die Raupen des Kleinen Fuchses im Garten beobachten, dann benötigt man eine mindestens 1 m² große Fläche mit voll sonnig stehenden jungen Brennnesseln. Diese sollten am besten je zu einer Hälfte Ende Mai/Anfang Juni und Mitte Juli und dann komplett im Oktober gemäht werden. Vor dem Mähen sollte natürlich sichergestellt werden, dass sich keine Raupen, eventuell auch von anderen Arten (z.B. Admiral) auf den Brennnesseln befinden. Alternativ belässt man das Schnittgut 2 – 3 Tage auf der Fläche, so dass die Tiere auf die noch stehenden Pflanzen überwechseln können.

Zum Schutz der Art auf landwirtschaftlich genutztem Grünland ist eine maximal 2-schürige Mahd günstig. Feldraine und Grabenböschungen sollten maximal nur einmal pro Jahr möglichst im Herbst gepflegt werden.

 

Weitere Infos:

https://www.bund-rlp.de/themen/tiere-pflanzen/schmetterlinge/artenportraets-der-tagfalter/#c3695

Der Schmetterling des Jahres 2023

Wieder einmal ist ein Nachtfalter vom BUND zum Schmetterling des Jahres gewählt worden. Diesmal ist es das Ampfer-Grünwidderchen mit dem wissenschaftlichen Namen Adscita statices.

Das Ampfer-Grünwidderchen ist mit den allgemein bekannten Widderchen mit der schwarzen Grundfarbe und den roten Punkten auf der Flügeloberseite zwar verwandt, und gehört wie diese zu den tagaktiven Nachtfaltern. Es unterscheidet sich u. a. aber farblich stark von den eben genannten.

Die Vorderflügellänge beträgt beim Männchen 12,0 bis 15,5 Millimeter, beim Weibchen 11,5 bis 13,5 Millimeter. Kopf, Fühler, Thorax, Beine und Abdomen sind glänzend grün, Thorax gelegentlich auch blaugrün schimmernd. Die Vorderflügel sind breit mit deutlichem Saum weniger glänzend, meist blaugrün, manchmal auch grün bis gelbgrün. Die Fransen sind schwärzlich grau. Die Hinterflügel sind mäßig, breit mit etwas gestutztem Saum, schwach transparent, schwärzlich grau und gegen die Basis aufgehellt. Die Unterseite beider Flügelpaare ist grau. Das Ampfer-Grünwidderchen gehört überdies zu den „stumpffühlerischen“ Arten – im Gegensatz zu den „spitzfühlerischen“ Arten (bei denen die Spitzenglieder der Fühler bei den Männchen deutlich verschmälert sind).

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

li.: Männchen (Foto: Arnold Laber, 2014)

oben: Männchen (Foto: Egbert Friedrich, 1993)

 

 

Habitat und Unterarten

Der Schmetterling ist an saure Rumex-Arten gebunden, also vor allem an den Wiesen-Sauerampfer (Rumex acetosa) oder den Kleinen Sauerampfer (Rumex acetosella). 

Das Ampfer-Grünwidderchen tritt in zwei Ökotypen mit unterschiedlichen Habitaten und unterschiedlicher Flugzeit auf, nämlich eine so genannte „Feuchtwiesenart“ heuseri (fliegt im Mai/Juni auf feuchtem Wiesengelände) und die „Trockenrasenart“ statices (fliegt im Juli/August auf sandigem (trockenem) Gebiet). Diese beiden „Unterarten“ können weder als Falter noch im Raupenstadium genitalmorphologisch unterschieden werden. Deshalb ist ihr Status weiterhin umstritten.

 

Foto: magere, einschürige Glatthaferwiese mit Raupen-Futterpflanzen und Nektarpflanzen (Gabriel Hermann, 2008

 

Vorkommen

 

 

Das Ampfer-Grünwidderchen kommt überall in Deutschland vor, so auch in Rheinland-Pfalz.

Allerdings konzentriert sich sein Lebensraum eher in den Westen unseres Bundeslandes; es ist deshalb seit 2001 nur hin und wieder im weiteren Bereich der VG Rhein-Selz entdeckt und die Entdeckung dokumentiert worden.

(s. Abbildung aus „Schmetterlinge Deutschlands“ – nur in den grünen Quadraten wurden nach 2001 Vorkommen gemeldet).

 

Lebensweise

Ei-Gelege des Ampfer-Grünwidderchens (Foto: Armin Dahl, 2017)

 

Die Falter sind tagaktiv, fliegen aber bei trübem Wetter kaum. Sie saugen Nektar an lila-blauen Blüten, besonders von der Kuckucks-Lichtnelke Lychnis flos-cuculi, aber auch von anderen Pflanzen wie Acker-Witwenblumen, Wiesen-Flockenblumen oder Disteln. Der Nahrungsflug an Blüten endet meist am frühen Nachmittag; der Paarungsflug findet später am Tag statt und kann bis in die Dämmerung hinein andauern.

 

Die Raupen schlüpfen im August aus ihren Eiern, und treiben zunächst Fraßgänge in die Blätter. Danach ernähren sie sich bevorzugt von den Blättern des Wiesen-Sauerampfers (Rumex acetosa).

 Raupe des Ampfer-Grünwidderchens (Foto: Heidrun Melzer, 1989)

 

Die Raupen überwintern in kleinen Gruppen am Boden in einem lockeren Gespinst. Nach der Überwinterung verpuppen sie sich im Mai des folgenden Jahres. Der Falter schlüpft schließlich ab Mitte Mai.

 

Gefährdung und Kür zum “Schmetterling des Jahres“

Das Ampfer-Grünwidderchen wird in der aktuellen Roten Liste von Deutschland auf der Vorwarnliste geführt. Zwar ist es noch häufig, jedoch gehen seine Bestände zurück. In einigen Bundesländern gilt es bereits jetzt als gefährdet. 

 

Das liegt auch daran, dass artenreiche wechselfeuchte Wiesen, ein Haupt-Lebensraum des Ampfer-Grünwidderchens, selbst gefährdet sind. Intensive landwirtschaftliche Nutzung mit starker Gülle-Düngung, mit häufigem Schnitt oder dichtem Viehbesatz haben diese Lebensräume vielfach vernichtet. Hinzu kommen Entwässerung oder Umnutzung als Acker- oder Bauland. Mageren trockenen Lebensräumen droht Verbuschung wegen Nutzungsaufgabe; Wegränder, Böschungen und Dämme werden durch häufige und unsachgemäße Mahd mit Schlegelmulchern für das Ampfer-Grünwidderchen unbewohnbar gemacht.

 

Zeit also, auf das Ampfer-Grünwidderchen aufmerksam zu machen!

 

Literaturhinweise

·         Rainer Ulrich, “Tagaktive Nachtfalter“ (KOSMOS Verlag 2018)

·         Heiko Bellmann, “Der KOSMOS Schmetterlingsführer“, KOSMOS Verlag 2016

·         Schmetterlinge Deutschlands

·         Adscita statices - LepiWiki (lepiforum.org)

·         Ampfer-Grünwidderchen ist Schmetterling des Jahres 2023 – BUND e.V.

Wikipedia (div. Hinweise unter Ampfer-Grünwidderchen)

 

September 2022

 

Text und Fotos:   Wolfgang Düring

 

 

Der Große Kohlweißling wurde zum Falter des Monats September gewählt

 

Dieser weit verbreitete schöne Tagfalter aus der Familie der Weißlinge hat als Puppe überwintert und bereits zwei Generationen gebildet. Er ist jetzt von aufmerksamen Naturbeobachtern auf noch blühenden Klee- und Luzernefeldern, aber auch auf Sommerflieder im Garten noch fast überall in Rheinland-Pfalz zu beobachten.

Kurzporträt & Verbreitung

Der Große Kohlweißling (Pieris brassicae) kommt noch überall in Rheinland-Pfalz vor. Da er in allen Offenlandbereichen anzutreffen ist und als Binnenwanderer große Entfernungen zurücklegen kann, werden selbst kleine offene Flächen, in denen er fehlt, schnell neu erobert.

Der Große Kohlweißling überwintert als Puppe und erscheint bereits ab Mitte April. Er fliegt in drei, seltener auch in vier Generationen bis Anfang Oktober.

 

 

Januar

Februar

März

April

Mai

Juni

Juli

August

September

Oktober

November

Dezember

Ei

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Raupe

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Puppe

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Falter

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Januar

Februar

März

April

Mai

Juni

Juli

August

September

Oktober

November

Dezember

Entwicklungsstadien des Großen Kohlweißlings während des Jahres

 

Falterbeschreibung

Der Große Kohlweißling gehört zur Familie der Weißlinge (Pieridae). Die Flügelspannweite dieses großen Falters beträgt 5 bis 6,5 cm.

Die Oberseite der Vorderflügel ist bei den Männchen weiß mit dunkelgrauen Flügelspitzen.

 

Abbildung: Männchen des Großen Kohlweißlings auf einer Flockenblume

 

Die Vorderflügeloberseiten der Weibchen zeigen je zwei grauschwarze Punkte, die Flügelspitzen sind grauschwarz.

Abbildung: Weibchen des Großen Kohlweißlings auf Kartäusernelke

 

Die Vorderflügelunterseiten zeigen bei beiden Geschlechtern zwei dunkelgraue Flecken. Die Hinterflügel sind bei beiden Geschlechtern oben weiß mit einem grauen Randflecken und unterseits hellgelb und leicht grau bestäubt.

Abbildung: Großer Kohlweißling - Flügelunterseite -

 

Die Eiablage erfolgt in Gruppen an Kohlpflanzen und weiteren Kreuzblütlern sowie der Großen Kapuzinerkresse, die den Raupen als Futterpflanzen dienen.

 

Großer Kohlweißling – L2-Raupen auf Kapuzinerkresse

 

Großer Kohlweißling – L5-Raupe

 

Beobachten / Nachweis

Die Falter sind wegen ihrer auffälligen Farbe und Größe weithin sichtbar und können deshalb auch leicht beobachtet werden. Die meisten Falter sind im Juli und August z.B. auf Klee- und Luzernefeldern zu beobachten. Auch im Garten ist der Falter im Hochsommer oft an Sommerflieder oder Lavendel und Kartäusernelke zu sehen.

Im Sommer und ebenso im Herbst wird auch die Suche nach Raupen oder Eiern an ungespritzten Kohlpflanzen im Garten in vielen Fällen zum Erfolg führen.

 

Artenschutz / Gartengestaltung

Der Große Kohlweißling ist aktuell nicht auf der Roten Liste für RLP und ebenso nicht auf der Roten Liste für Deutschland aufgeführt. Er steht nicht unter besonderem Schutz nach dem BundesNaturschutzgesetz. Dennoch ist die Art in den letzten Jahren immer seltener geworden. Insbesondere im Vergleich zum Rapsweißling und zum Kleinen Kohlweißling hat die Art deutliche Bestandseinbußen hinnehmen müssen.

Dem Großen Kohlweißling kann schon durch einfache Maßnahmen im eigenen Garten geholfen werden. Einige ungespritzte Kohlpflanzen oder noch besser eine südlich exponierte Wand mit Kapuzinerkresse verleiten ihn oft schon dazu an diesen Pflanzen seine Eier abzulegen. Der Verzicht auf Pestizide im Garten sollte eigentlich unabhängig vom Großen Kohlweißling selbstverständlich sein. Blühpflanzen wie Kartäusernelke, Lavendel, Distel oder violettem Buddleja locken den Falter in den Garten.

In der Agrarlandschaft sind blühende Luzernefelder im Herbst für den Falter besonders attraktiv, ebenso mit Disteln bestandene Brachflächen oder mit Flockenblumen besetzte Randstreifen vor Hecken oder Streuobstwiesen mit violettem Blütenangebot.

 

Weitere Infos:

https://www.bund-rlp.de/themen/tiere-pflanzen/schmetterlinge/artenportraets-der-tagfalter/#c3839

August 2022

Der Nierenfleck-Zipfelfalter wurde zum Falter des Monats August gewählt

 

Text und Fotos:   Wolfgang Düring (- Text geringfügig modifiziert von Jochen Eidel -)

 

 

Die Wahl zum Schmetterling des Monats fiel im August 2022 auf den Nierenfleck-Zipfelfalter (Thecla betulae). Dieser schöne Falter lebt sehr versteckt in Bäumen; die Weibchen sind aber jetzt zur Eiablage in ein bis drei Metern Höhe an Hecken und breiten Waldwegen zu beobachten.

 

Kurzporträt & Verbreitung

Der Nierenfleck-Zipfelfalter ist in Rheinland-Pfalz weit verbreitet, in der Oberrheinebene allerdings seltener als in anderen Teilen Rheinhessens, und auch nicht gerade einfach zu beobachten: Er lebt sehr versteckt in Gärten, in Heckenlandschaften und an Waldrändern.

Der Nierenfleck-Zipfelfalter überwintert als Ei auf Schlehe und anderen Prunus-Gewächsen (z. B. Pflaume / Zwetschge).

Seine Raupen schlüpfen zeitgleich mit dem Erblühen der Fraßpflanzen, kurz vor dem Laubaustrieb, und fressen zunächst die Blüten und die noch teilweise geschlossenen Knospen. Vor der letzten Häutung wandern sie zu Boden und verwandeln sich schließlich in eine braune Puppe mit dunklen Sprenkeln.

Der Falter hat eine Flügelspannweite von 30-40 mm, und fliegt in einer Generation pro Jahr von Juli bis September.

 

Januar

Februar

März

April

Mai

Juni

Juli

August

September

Oktober

November

Dezember

Ei

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Raupe

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Puppe

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Falter

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Januar

Februar

März

April

Mai

Juni

Juli

August

September

Oktober

November

Dezember

Entwicklungsstadien des Nierenfleck-Zipfelfalters während des Jahres

 

Falterbeschreibung

Der Nierenfleck-Zipfelfalter gehört zur Familie der Bläulinge (Lycaenidae) und der Unterfamilie der Zipfelfalter (Theclinae).

Die Flügeloberseite des Falters ist braun, allerdings selten zu sehen.

Bei den Weibchen befinden sich zwei namensgebende nierenförmig angeordnete orange Flecken auf den Vorderflügeln, die bei den Männchen fehlen.

Die Flügelunterseite ist bei beiden Geschlechtern einheitlich hellbraun mit orangen Querbändern. Die Bänder werden von weißen gezackten Linien begrenzt. An den Hinterflügeln befinden sich die orangen, dunkelbraun begrenzten Zipfel.

 

Nierenfleck-Zipfelfalter (links:  frisch geschlüpft)

Weibchen des Nierenfleck-Zipfelfalters

Nierenfleck-Zipfelfalter – L5-Raupen

 

Beobachten / Nachweis

sehen. In der Regel gelingt der Nachweis über die Eiersuche im Winter leichter. Die weißen Eier können nach dem Laubabfall im Winter auf der dunklen Oberfläche der Zweige der Nahrungspflanzen gefunden werden.

 

Artenschutz / Gartengestaltung

Der Nierenfleck-Zipfelfalter ist aktuell – im Gegensatz zu der Klassifizierung lt. Roter Liste Deutschland („nicht gefährdet“) – auf der Roten Liste in Rheinland-Pfalz als „gefährdet“ eingestuft.

In wärmeren Regionen ist der Falter recht einfach mit einigen südlich exponierten Prunus-Gewächsen (Pflaume, Schlehe) im eigenen Garten anzusiedeln. Zum Schutz der Raupen des Falters sollte dabei auf die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln im Garten, wie auch in Obstkulturen verzichtet werden.

Besondere Schutzmaßnahmen sind zurzeit für den Nierenfleck-Zipfelfalter bislang nicht erforderlich. Günstig für den Falter sind aber sonnig stehende Schlehenhecken, die nicht jährlich zurückgeschnitten werden.

 

Weitere Infos:

https://www.bund-rlp.de/themen/tiere-pflanzen/schmetterlinge/artenportraets-der-tagfalter/#c3705

Juli 2022

 

Der Große Perlmutterfalter wurde zum Falter des Monats Juli gewählt

 Text und Fotos:   Wolfgang Düring (- Text geringfügig modifiziert von Jochen Eidel -)

 

Der BUND Rheinland-Pfalz gemeinsam mit Vertretern des NABU und weiterer Naturschutzorganisationen wählten diesen prächtigen, aber seltenen Tagfalter zum Schmetterling des Monats Juli 2022.

 

Kurzporträt & Verbreitung

 

Der Große Perlmutterfalter (Speyeria aglajasynonym: Argynnis aglaja) kommt in Rheinland-Pfalz vor allem in den bewaldeten Naturräumen wie Hunsrück, Soonwald, Pfälzer Wald, Eifel und Westerwald vor. Auch im Binger Wald ist der Falter noch anzutreffen. In Mainz-Bingen und in Rheinhessen gibt es noch kleinere Vorkommen. Im Bereich der Oberrheinebene ist die Art allerdings bereits als “vom Aussterben bedroht“ eingestuft.

Die Schmetterlingsart steht unter besonderem Schutz nach dem BundesNaturschutzgesetz.

Nährstoffarme, doch warme und blumenreiche Waldwiesen und Waldwege sind die bevorzugten Lebensräume des Großen Perlmutterfalters.

Der Große Perlmutterfalter überwintert als Jungraupe. Die Falter erscheinen ab Mitte Juni und fliegen in einer Generation pro Jahr bis Anfang August.

 

 

Januar

Februar

März

April

Mai

Juni

Juli

August

September

Oktober

November

Dezember

Ei

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Raupe

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Puppe

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Falter

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Januar

Februar

März

April

Mai

Juni

Juli

August

September

Oktober

November

Dezember

Entwicklungsstadien des Großen Perlmutterfalters während des Jahres

Falterbeschreibung

Der Große Perlmutterfalter gehört zur Familie der Edelfalter. Die Falter zählen mit einer Flügelspannweite von 5,0 bis 5,5 cm zu den großen Perlmutterfaltern. Die Grundfarbe der Flügeloberseiten ist, wie bei allen Perlmutterfaltern, rot-orange-braun mit einem Muster aus schwarzen Punkten, Flecken und Linien. Die dunklen Flügelränder schimmern insbesondere bei vor nicht allzu langer Zeit geschlüpften Männchen manchmal bläulich.

Großer Perlmutterfalter auf einer Wiese im Binger Wald bei Manubach

 

Die Flügelunterseite ist dagegen charakteristisch und für die eindeutige Bestimmung der Art geeignet. Die Grundfarbe der Unterseite ist hellbraun-beige mit grünlichem Schimmer. Arttypisch ist, dass sich zwischen den beiden äußeren Reihen der sehr hellen Perlmuttflecken keine weiteren Zeichnungselemente befinden. Durch dieses Merkmal sind die Falter von anderen Perlmutterfaltern unterscheidbar.

Frisch geschlüpfter Großer Perlmutterfalter (bei Manubach)

 

Männchen und Weibchen sind anhand der Zeichnung und Färbung der Flügeloberseiten mit etwas Erfahrung bei genauerem Blick unterscheidbar. Die Grundfarbe der Weibchen ist oft etwas bleicher als das kräftige Rotbraun der Männchen. Die Kontraste sind beim Männchen deutlicher.

Die Raupen ernähren sich besonders von Rauen Veilchen (Viola hirta), aber auch von Hunds-Veilchen (Viola canina) und Sumpf-Veilchen (Viola palustris)

 

Großer Perlmutterfalter – Raupe erwachsen

 

Beobachten / Nachweis

Ab Mitte Juni sind die Falter (Männchen) beim Überfliegen ihrer Habitate z.B. auf extensiven Wiesen im Soonwald zu beobachten. Eier und Puppen sind eher selten zu beobachten. Mit etwas Glück kann hin und wieder im Mai eine Raupe auf Wiesenknöterich oder Veilchen beobachtet werden.

 

Artenschutz / Gartengestaltung

Der Große Perlmutterfalter ist auf der Roten Liste in RLP als Art der Vorwarnliste verzeichnet, im Bereich der Oberrheinebene sogar als “vom Aussterben bedroht“. Auch deutschlandweit wird die Art auf der Vorwarnliste geführt. Der Große Perlmutterfalter steht unter besonderem Schutz nach dem BundesNaturschutzgesetz.

Als Art mit größerem Flächenanspruch und Bevorzugung von mageren Flächen ist der Falter im Garten selten anzutreffen.

Großflächige magere blütenreiche Wiesen in den Mittelgebirgslagen sind unbedingt zu erhalten und maximal einmal jährlich zu mähen. Zum Schutz des Großen Perlmutterfalters ist eine Mahd der Beweidung unbedingt vorzuziehen. Die Mahd sollte mosaikartig (immer nur Teilbereiche zu unterschiedlichen Zeitpunkten) erfolgen.

 

Weitere Infos:

https://www.bund-rlp.de/themen/tiere-pflanzen/schmetterlinge/artenportraets-der-tagfalter/#c3685

 

 

Juni 2022

 

Der Kleine Schillerfalter wurde zum Falter des Monats Juni gewählt

 

Text und Fotos:   Wolfgang Düring (- Text geringfügig ergänzt von Jochen Eidel -)

 

Der BUND Rheinland-Pfalz gemeinsam mit Vertretern des NABU und weiterer Naturschutzorganisationen wählten diesen einzigartigen Tagfalter zum Schmetterling des Monats Juni 2022.

 

Dieser wunderschöne Falter fliegt jetzt auf breiten Waldwegen und in den Auen. Er saugt gerne an Pfützen, verabscheut aber auch nicht Schweiß (- ist deshalb manchmal sehr “anhänglich“ -) sowie andere tierische und menschliche Ausscheidungen…

 

Die Flügeloberseiten der Männchen schillern im Sonnenlicht blau. Auch auf Grund einiger sehr heißer und trockener Jahre ist der Falter allerdings in manchen Regionen selten geworden.

 

Kurzporträt & Verbreitung

Der Kleine Schillerfalter kommt noch in fast allen warmen und bewaldeten Gebieten in Rheinland-Pfalz vor. Er ist ein typischer Bewohner der Rheinauen, kommt aber ebenso im warmen waldarmen Rheinhessen in Waldnähe vor. Er wurde sowohl am Oppenheimer Strandbad, in Guntersblum, in Nieder-Olm und weiteren Orten gesichtet, und ist sowohl im Ober-Olmer Wald, im Binger Wald und im Soonwald und im Pfälzer Wald heimisch. Seltener ist er in den höheren, kühlen und bewaldeten Lagen unserer Mittelgebirge zu finden.

 

Der Kleine Schillerfalter bewohnt zwar oft die gleichen licht bewaldeten Habitate wie der Große Schillerfalter, ist aber wärmeliebender als seine Schwesterart. Er lebt in einer Generation, in einigen Gebieten (z. B. in den Rheinauen) in zwei Generationen pro Jahr. Er fliegt von Juni bis Juli, die zweite Generation im August und September, und überwintert als Raupe auf dem Wirtsbaum seiner Raupen, der Zitterpappel (Espe).

 

 

 

 

Januar

Februar

März

April

Mai

Juni

Juli

August

September

Oktober

November

Dezember

Ei

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Raupe

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Puppe

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Falter

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Januar

Februar

März

April

Mai

Juni

Juli

August

September

Oktober

November

Dezember

 

Entwicklungsstadien des Kleinen Schillerfalters während des Jahres

Falterbeschreibung

Der Kleine Schillerfalter gehört zur Familie der Edelfalter. Die Flügeloberseite ist bei der Stammform (Apatura ilia form ilia) in der Grundfarbe dunkelbraun mit einer Binde aus weißen Flecken und weißen Punkten am Saum der Hinterflügel. Diese Form wird als „Blauschiller“ bezeichnet.

 

 

 

 

Kleiner Schillerfalter (Männchen) – braun-weiße Stammform Apatura ilia form ilia

 

Sowohl auf dem Hinterflügel wie auch auf dem Vorderflügel befindet sich ein rotbraun umrandeter deutlicher schwarzer Fleck. Die Flügelunterseite der Hinterflügel ist verschwommen braungrau mit einem hellen Keil und einem rotbraun umrandeten Punkt. Die Unterseite der Vorderflügel ist braungrau meliert mit schwarzen und weißen Flecken und einem deutlichen großen schwarzen Punkt in einem rotbraunen Feld. Die Fühlerspitzen sind gelb.

 

Sehr verbreitet tritt noch eine zweite Form des Kleinen Schillerfalters auf (Apatura ilia form clytie). Bei dieser Form ist die Grundfarbe der Flügeloberseiten rötlich-braun, die hellen Flecken sind vor allem an den Flügelrändern deutlich rötlicher gefärbt und nicht weiß wie bei der Stammform. Diese Form wird wegen der rötlichen Grundfarbe etwas irreführend als „Rotschiller“ bezeichnet, obwohl die Männchen auch bei dieser Form blau schillern.

 

 

 

 

Kleiner Schillerfalter (Männchen) – rötliche Form– ilia form clytie

 

Bei den Männchen und nur bei diesen schillern die Flügeloberseiten bei geeignetem Einfallswinkel des Sonnenlichtes blau. Ansonsten zeigen sich die Flügeloberseiten in der jeweiligen Grundfarbe, wie das bei den Weibchen unabhängig vom Lichteinfall immer ist.

 

Die Raupen ernähren sich von den Blättern der Zitterpappel (Espe), seltener auch anderer Pappel- oder Weide-Arten. Charakteristisch sowohl für die Raupen sowohl des Großen als auch des Kleinen Schillerfalters sind die beiden Kopfhörner, wodurch die Tiere ein wenig an Nacktschnecken erinnern (s. Abb. unten).

 

Sowohl Raupen als auch Puppen sind durch ihre grüne Färbung gut getarnt!

 

 

Kleiner Schillerfalter – L5-Raupe

 

Artenschutz / Gartengestaltung

Der Kleine Schillerfalter ist für RLP auf der Roten Liste als „Stark gefährdet“ eingestuft. Für Deutschland insgesamt ist er auf der Vorwarnliste aufgeführt. Nach dem Bundesnaturschutzgesetz ist die Art als „besonders geschützt“ eingestuft.

 

Eine sonnig stehende junge Espe in einem Garten am Waldrand kann in Gegenden mit Vorkommen des Kleinen Schillerfalters durchaus zu Eiablagen auf diesem Baum führen.

 

Zur Erhaltung der Art wird die Espe im Garten nur einen geringen Beitrag leisten können. Dazu ist es wichtiger, dass die Weichholzzonen mit Zitterpappeln und Salweiden z.B. neben Wegen oder an Rändern von lichten Laubwäldern erhalten bleiben und sich durch alternierende Pflegemaßnahmen immer wieder erneuern können.

 

Zur Erhaltung der Art ist auch ein möglichst natürlicher Zustand der Auwälder größerer Flüsse von Vorteil, deshalb müssen die noch vorhandenen Restbestände der Auen mit Pappeln unbedingt erhalten werden.

 

Das Aufhängen von Meisenkästen in Wäldern ist hinsichtlich des Schutzes von Raupen deshalb eher kontraproduktiv!

 

Weitere Infos:

 

https://www.bund-rlp.de/themen/tiere-pflanzen/schmetterlinge/artenportraets-der-tagfalter/#c3698

 

 

Mai 2022

 

Das Landkärtchen wurde zum Falter des Monats Mai gewählt

 

Text und Fotos:   Wolfgang Düring, Jochen Eidel

 

Der BUND Rheinland-Pfalz gemeinsam mit Vertretern des NABU und weiteren Naturschutzorganisationen wählten diesen einzigartigen Verwandlungskünstler zum Schmetterling des Monats Mai 2022.

 

 Kurzporträt & Verbreitung

 

Das Landkärtchen (Araschnia levana) kommt in allen Regionen in Rheinland-Pfalz vor, so natürlich auch in Rheinhessen. Es bevorzugt naturnahe, lichte Wälder und selten gepflegte halbschattige, feuchte Weg- und Gewässerränder.

 

Ausschließliche Futterpflanze der schwarzen, bedornten, gesellig lebenden Raupen, die max. 22 mm lang werden können, ist die Brennnessel. Das Landkärtchen überwintert als Puppe.

 

Es lebt in zwei, manchmal auch partiell in drei Generationen pro Jahr.

 

 

Januar

Februar

März

April

Mai

Juni

Juli

August

September

Oktober

November

Dezember

Ei

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Raupe

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Puppe

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Falter

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Januar

Februar

März

April

Mai

Juni

Juli

August

September

Oktober

November

Dezember

 

Entwicklungsstadien des Landkärtchens während des Jahres

 

Die Färbung des Falters ist je nach Jahreszeit sehr unterschiedlich: Dieser Saisondimorphismus, der zwar auch bei anderen Tierarten (- auch Säugetieren! -) vorkommt, dennoch aber selten auftritt, wird beim Landkärtchen hauptsächlich durch die Tageslänge und -temperatur während der Entwicklung von der Raupe bis zum Ende des Puppenstadiums gesteuert.

 

Die beiden Generationen unterscheiden sich farblich sehr deutlich (s. nachstehende Beschreibung); deshalb wurden diese vom Erstbeschreiber Linné ursprünglich für zwei verschiedene Arten gehalten. Erst 1829 wurde zweifelsfrei bewiesen, dass es sich um nur eine einzige Art handelt.

 

Außergewöhnlich sind auch die kunstvoll aufgeschichteten Ei-Türme des Landkärtchens (s. Foto unten), die aus bis zu je 10 Eiern bestehen können.

 

 Falterbeschreibung

 

Das Landkärtchen gehört zur Familie der Edelfalter. Die rotbraune Frühjahrgeneration erscheint Ende April, die schwarz-weiße Sommergeneration fliegt bis Anfang September.

 

Die Falter der Frühlingsgeneration (mit durchschnittlich 32 - 38 mm Flügelspannweite) sind kleiner als jene der Sommergeneration ( 38 - ♀ 43 mm Flügelspannweite).

 

 Landkärtchen Frühjahrsform

 

Die Frühjahrsform (Araschnia levana f. levana) hat eine rötlichbraune Grundfarbe mit schwarzen Punkten und zur Mitte hin schwarzen Flächen. Einzelne kleine weiße Flecken und blaue Halbmonde im schwarzen Rand des Hinterflügels ergänzen das sehr harmonische Gesamtbild.

 

 Landkärtchen Sommerform

 

Die Sommerform (Araschnia levana f. prorsa) hat eine schwarze Grundfarbe mit einem Band aus weißen Flecken in der Flügelmitte. Weiter außen ist ein dünnes rotbraunes unterbrochenes Band, welches manchmal fast komplett fehlt, zu erkennen.

 

 Landkärtchen bei der Eiablage zu Ei-Türmen

 

 Artenschutz / Gartengestaltung

 

Das Landkärtchen ist in Rheinland-Pfalz und ebenso in Deutschland insgesamt aktuell noch nicht gefährdet. Er steht nicht unter besonderem Schutz nach dem Bundesnaturschutzgesetz. Die heißen und sehr trockenen Perioden der letzten Jahre haben allerdings zu erheblichen Bestandsrückgängen in den tieferen Regionen von RLP, wie z. B. in Rheinhessen geführt.

 

Im Garten ist es nur zu finden, wenn dieser sich in Waldnähe befindet und naturnah angelegt wurde. Dann ist eine Stelle z. B. am Kompost oder an einem Teich mit schattig und luftfeucht stehenden Brennnesseln, die möglichst ganzjährig nicht gemäht werden, als Raupenhabitat hilfreich. Die Falter lockt man am besten mit einem Bestand an Wildblumen, wie Dost, Baldrian oder Wasserdost in Teichnähe in den Garten.

 

Weitere Infos:

 

https://www.bund-rlp.de/themen/tiere-pflanzen/schmetterlinge/artenportraets-der-tagfalter/#c3700

 

 

 

April 2022

Der Aurorafalter wurde zum Falter des Monats April gewählt

Text:       Wolfgang Düring  (zuletzt aktualisiert v. Jochen Eidel, 5. April 2022)

 Fotos:    Wolfgang Düring

 

Nachdem zunehmende Wärme und die Frühlingssonne allmählich wieder die Tagfalter ans Licht locken, setzen wir gerne unsere monatliche Serie “Falter des Monats“ fort.

 

Ziel ist es, die schönen, aber oft wenig bekannten Vertreter dieser insgesamt zunehmend gefährdeten Insektenfamilie allen ihren Freunden bekannt zu machen.

 

Der BUND Rheinland-Pfalz gemeinsam mit Vertretern des NABU und weiteren Naturschutzorganisationen wählten nun den Aurorafalter – einen Frühlingsboten im wahrsten Sinne des Wortes – zum Schmetterling des Monats April 2022.

 

Der einzigartige weiß-orange Tagfalter aus der Familie der Weißlinge hat als Puppe überwintert und ist jetzt von aufmerksamen Naturbeobachtern in naturnahen, halboffenen Biotopen zu beobachten.

 

Kurzporträt & Verbreitung

Der Aurorafalter kommt noch in nahezu allen Regionen in Rheinland-Pfalz vor, so auch in Mainz-Bingen, im übrigen Rheinhessen und weit darüber hinaus.

 

 

Januar

Februar

März

April

Mai

Juni

Juli

August

September

Oktober

November

Dezember

Ei

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Raupe

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Puppe

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Falter

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Januar

Februar

März

April

Mai

Juni

Juli

August

September

Oktober

November

Dezember

 

Entwicklungsstadien des Aurorafalters während des Jahres

Er lebt vor allem in naturnahen, feuchten Biotopen, wie Feuchtwiesen, Flusstälern oder Waldrändern, kommt aber auch fast überall im Siedlungsbereich vor.

 

Der Aurorafalter überwintert als Puppe und gilt als Frühlingsbote, da er als einer der ersten Falter bereits im April erscheint. Er fliegt in einer Generation bis Ende Mai.

 

Falterbeschreibung

Der Aurorafalter gehört zur Familie der Weißlinge (Pieridae). Die Flügelspannweite dieses mittelgroßen Falters beträgt 35 bis 45 mm. Die Flügeloberseite ist weiß. Auf den Vorderflügeln befindet sich ein schwarzer Fleck, ihre Spitzen sind grau. Bei den Männchen ist die äußere Hälfte der Vorderflügel auffällig orange eingefärbt.

 

In Anlehnung an die Farbe des Sonnenaufgangs ist dies der Hintergrund für die Namensgebung (Aurora = Göttin der Morgenröte).

 

 

Aurorafalter - Männchen

Aurorafalter - Weibchen

 

Die Unterseite zeigt bei beiden Geschlechtern ein wunderschönes grün gesprenkeltes Muster. Aufgrund dieses Musters sind die Falter auf frisch begrünten Sträuchern sehr gut getarnt und sitzend kaum wahrnehmbar.

 

Aurorafalter Unterseite, auf Schlehenblüte

Aurorafalter - erwachsene Raupe

 

 

 

Aurorafalter Puppe

 

 

Artenschutz / Gartengestaltung

Der Aurorafalter ist aktuell in Rheinland-Pfalz nicht gefährdet. Er ist weder auf der Roten Liste für RLP noch in der Roten Liste für Deutschland verzeichnet, und steht auch nicht unter Schutz nach dem BundesNaturschutzgesetz.

 

Unterstützen kann man Leben und Vorkommen des Schmetterlings schon durch einfache Maßnahmen.

 

Z. B. lockt ein kleiner Teich im Garten mit Wiesenschaumkraut und Knoblauchsrauke an den Ufern den Aurorafalter an. Knoblauchsrauke kann aber auch unter Bäumen oder an beschatteten Rändern im Garten gesät werden. Dann lässt sich der Falter, und mit etwas Glück auch seine Raupen oft schon im Folgejahr im Garten beobachten.

 

Vertrocknete Raupennahrungspflanzen sollten im Herbst allerdings stehen bleiben, da sich auf ihnen Puppen befinden können.

 

Wünschenswert ist auch – wo möglich - ein teilweiser Verzicht auf das jährliche Mähen aller Grabenböschungen und Waldwege. Von einem alternierenden 2-jährigen Rhythmus würden die Falter profitieren.

 

 

Weitere Infos:

 

https://www.bund-rlp.de/themen/tiere-pflanzen/schmetterlinge/artenportraets-der-tagfalter/#c3487

 

 

 

Der Falter des Monats/Jahres

Schmetterling des Jahres 2022

Der Kaisermantel (hier ein weibliches Tier) (T. Laußmann)
Der Kaisermantel (hier ein weibliches Tier) (T. Laußmann)

Liebe Schmetterlingsfreundin, lieber Schmetterlingsfreund,

 

Die BUND NRW Naturschutzstiftung und die Arbeitsgemeinschaft Rheinisch-Westfälischer Lepidopterologen e.V. haben den Kaisermantel (Argynnis paphia) zum Schmetterling des Jahres 2022 gekürt. Sie weisen damit darauf hin, wie wichtig gesunde und naturnahe Wälder sind. Triste Fichtenmonokulturen sind nicht nur für den Schmetterling des Jahres ungeeignete Lebensräume. Hier stehen die Bäume häufig so eng, dass nur wenig Licht auf den Waldboden fällt und kaum Pflanzen wachsen. Der Kaisermantel ist jedoch auf Bodenbewuchs angewiesen. Für den auffälligen Falter ist naturnaher lichter Mischwald mit Veilchenvorkommen, der Raupennahrung, der ideale Lebensraum. Zudem ist er wesentlich artenreicher und auch beständiger gegen Klimaphänomene. Auf den Flächen mit abgestorbenen Fichten sollte daher künftig besser Mischwald wachsen.

 

Im Sommer bewohnt der Kaisermantel Waldränder und Lichtungen, wo er häufig an Disteln, Flockenblumen oder Skabiosen saugt. Anders als die etwas blasser gefärbten Weibchen zeigen die satt orangefarbenen Männchen breite Striche auf den Vorderflügeln, die „Duftschuppen“. Damit locken sie die Weibchen an. Diese legen nach der Paarung ihre Eier in geringer Höhe an Baumrinde ab, aber nur an Bäumen, die in der Nähe von Veilchen wachsen. Im Spätsommer schlüpfen die Raupen, fressen aber zunächst nur ihre Eihülle. Dann verbergen sie sich in Ritzen der Baumrinde, um zu überwintern. Erst im Frühjahr krabbeln die Raupen herunter auf den Waldboden und ernähren sich von den Blättern verschiedener Veilchenarten.

Weitere Informationen, Bilder und Fotos zum herunterladen zum Kaisermantel erhalten sie hier:

November 2021

Der Falter des Monats… - oder:    Ab November 2021 Winterpause?

 Ganz still und unaufhaltsam hielt inzwischen der Herbst Einzug im Land. Das Leben fährt langsam herunter, die Natur bereitet sich quasi auf den „Winterschlaf“ vor… und von den Tieren, welche fast alle die Wärme des Sommers lieben, bekommt man immer weniger zu Gesicht.

 Die meisten Tagfalter befinden sich jetzt im Raupen- oder Puppenstadium, und warten unter Laub und Streu auf die Frühlingssonne. Und der Zitronenfalter beispielsweise fährt seine Lebensfunktionen als Imago im Winter komplett herunter, kann sogar bei sehr niedrigen Minustemperaturen unter Schnee und Eis überleben und auf die genannten, besseren, Zeiten warten!

 Zu der dunklen Jahreszeit passt es in diesem Kontext recht gut, dass wir hier einmal auf die „Gegenspieler“ der wärmeliebenden Tagfalter, nämlich die Nachtfalter, eingehen können. Unter ihnen gibt es in der Tat einige Vertreter von weniger kälteempfindlichen Arten…

 „Nachtfalter“ werden (ganz grob) unterteilt in Schwärmer, Spinner, Eulen, Spanner – auch wenn nicht alle von ihnen nachtaktiv sind. Beispiel: das inzwischen weithin bekannte „Tauben­schwänz­chen“ (sozusagen unser heimischer „Kolibri“ an Nektarblüten); das zählt nämlich zu den Schwärmern.

 Geht man nun mit wachen Augen durch die Natur, z. B. bei einem Herbstspaziergang, kann man selbst im November oder Dezember den ein oder anderen Falter entdecken.

 

Ich möchte in diesem Zusammenhang namentlich erwähnen

 

-          den Haarschuppen-Zahnspinner

 

-          die Zackeneule

 

-          die Gammaeule

 

die allesamt bei uns in der Oberrhein-Ebene vorkommen (und bislang nicht auf der Roten Liste stehen).

 

Euer Joachim Eidel

Foto: © Michael Stemmer
Foto: © Michael Stemmer

 

Haarschuppen-Zahnspinner (Ahorn-Herbstspinner oder Frostspinner, Ptilophora plumigera)

Flugzeit November bis Dezember.

 

Das Männchen hat sehr lange, federartig

gekämmte Fühler und ist damit fast unverwechselbar. Vorkommen in lockeren Laub- und Misch­wäl­dern sowie in Hecken­land­schaften, Park­anlagen und Gärten. Die Raupe ernährt sich im Juni von Ahornknospen und -blättern.

 

© Michael Stern
© Michael Stern
© André Karwath
© André Karwath

 

Zacken- oder Zimteule (Scoliopteryx libatrix)

 

Fast das ganze Jahr über kommen die Schmetterlinge als Falter vor, mit jährlich meist 2 Generationen. Die Tiere sind nachtaktiv.

 

Bevorzugte Lebensräume sind Laubwälder mit Weiden- und Pappelbeständen und Gärten.

 

Die zweite Generation sucht im Spätherbst gerne Höhlen, feuchte Keller u. ä. auf, da sie eine hohe Luft­feuchtigkeit benötigen, um die Winterruhe zu überleben.

Der Falter kann durch Licht angelockt werden

 

 


© Birgitt Piepgras
© Birgitt Piepgras

 

Gammaeule (Autographa gamma)

Die Gammaeule ist ein mittelgroßer Falter mit einer Flügelspannweite von 35 bis 40 Millimeter.

 

Es handelt sich um einen klassischen Wanderfalter, der auch bei uns weit verbreitet und einer der bekanntesten Nachtfalter ist.

 

 

 

Er ist grau bis braun gefärbt und besitzt wie viele ähnliche Arten der ent­spre­chen­den Unterfamilie eine charakteristische weiße Zeichnung auf den Vorderflügeln, die dem Gamma (γ) aus dem griechischen Alphabet ähnelt und von dem sich auch der Name ableitet.

 

 

 

Die Falter bilden zwei oder mehr Generationen aus, und können je nach Witterung von Ende Februar bis Anfang Dezember in Städten, Gärten und Balkonblumen auftreten. Geschlossene Waldgebiete werden gemieden.


 

 

 

© Tina Schulz
© Tina Schulz

… und manchmal krabbelt einem im Herbst oder Winter auch eine fette Raupe über den Weg 😊

 

 

Raupe der Hausmutter (Noctua pronuba)!

 

 

 

Verwendete Quellen

 

·         Wikipedia

 

·         Lepiforum

 

·         Nachtfalter-SH

 

und hierin enthaltene weiterführende Hinweise (s. Copyrights)

 

·         Heiko Bellmann, Der Kosmos Schmetterlingsführer 3. Aufl. 2016

 


Oktober 2021

Der Hauhechel-Bläuling wurde zum Falter des Monats Oktober gewählt

 

Text: Wolfgang Düring, mit Fotos von Wolfgang Düring, Burkhard Hinnersmann, Paul Britz

 

(Letzte Aktualisierung: Jochen Eidel, 4. Oktober 2021)

 

 

 

Der BUND Rheinland-Pfalz gemeinsam mit dem BUND Mainz-Bingen, dem NABU Bingen und Umgebung, und dem NABU Rhein-Selz wählten diese kleine, aber farbschöne Bläulingsart zum Schmetterling des Monats Oktober 2021, um ihn näher kennenzulernen, auf seine Gefährdung aufmerksam zu machen sowie Möglichkeiten zum Artenschutz aufzuzeigen.

 

Kurzporträt & Verbreitung

 

 

 

Der Hauhechel-Bläuling (Polyommatus icarus) kommt noch in allen Regionen von Rheinland-Pfalz vor, und ist bei uns noch immer die häufigste der ca. 30 existierenden Bläulingsarten.

 

Der früher auch „Gemeiner Bläuling“ genannte Falter besiedelt fast jede noch so kleine, nicht zu intensiv genutzte Offenlandfläche, auf der Klee vorkommt. Da die als Raupennahrung genutzten Kleearten in fast allen Grünflächen vorkamen, und Luzerne in der traditionellen Landwirtschaft als Gründünger eingesetzt wurde, war der Falter bis Ende des letzten Jahrhunderts noch weitaus häufiger als heute.

 

 

 

Der Hauhechel-Bläuling überwintert als junge Raupe. Die ersten Falter erscheinen Anfang bis Mitte Mai, die letzte Generation fliegt bis Ende Oktober.

 

 

 

Januar

Februar

März

April

Mai

Juni

Juli

August

September

Oktober

November

Dezember

Ei

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Raupe

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Puppe

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Falter

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Januar

Februar

März

April

Mai

Juni

Juli

August

September

Oktober

November

Dezember

 

 

 

Je nach Witterungsverlauf und Region erscheinen zwei bis drei, manchmal sogar vier Generationen pro Jahr.

 

 

 

Falterbeschreibung

 

Der Hauhechel-Bläuling gehört zur Familie der Bläulinge. Die kleinen Falter haben eine Flügelspannweite von 2,5 bis 3 cm. Die Flügeloberseite der Männchen ist einfarbig blau mit weißem Saum.

 

Männchen des Hauhechel-Bläulings
Männchen des Hauhechel-Bläulings

 

Die Weibchen sind sehr variabel gefärbt. Die meisten Weibchen sind braun mit einem Band oranger Flecken am Flügelrand. Andere sind braungrau und von der Körpermitte her blau übergossen, manche sind fast gänzlich blaugrau gefärbt. Das Band mit orangen Flecken ist unterschiedlich stark ausgeprägt.

 

Leicht blau bestäubtes Weibchen des Hauhechel-Bläulings
Leicht blau bestäubtes Weibchen des Hauhechel-Bläulings

 

Die Unterseite zeigt bei beiden Geschlechtern das charakteristische Punktemuster. Beim Männchen ist die Grundfärbung blaugrau; beim Weibchen braungrau. Typisch für den Hauhechel-Bläuling sind der schwarze Wurzelfleck auf der Vorderflügelunterseite und der weiße „Wisch“ auf dem Hinterflügel, obwohl beides auch komplett fehlen kann.

 

 

 

Flügelunterseite eines Männchens des Hauhechel-Bläulings auf einer Flockenblume
Flügelunterseite eines Männchens des Hauhechel-Bläulings auf einer Flockenblume
Flügelunterseite eines Weibchens des Hauhechel-Bläulings auf Blutweiderich
Flügelunterseite eines Weibchens des Hauhechel-Bläulings auf Blutweiderich
L3 Raupe des Hauhechel-Bläulings
L3 Raupe des Hauhechel-Bläulings

 

Artenschutz / Gartengestaltung

 

 

 

Der Hauhechel-Bläuling ist aktuell auf der Roten Liste in RLP als „ungefährdet“ eingestuft. Das gleiche gilt für die deutschlandweite Rote Liste. Die Bestände haben aber in den letzten Jahrzehnten deutlich abgenommen.

 

Er steht aber, wie alle Bläulinge, unter besonderem Schutz nach der Bundes-Artenschutzverordnung.

 

Mit einer möglichst größeren Blumenwiese, die Hornklee und Luzerne, sowie weitere Kleearten enthält, kann für den Hauhechel-Bläuling auch im Garten ein geeignetes Biotop angelegt werden.

 

Ansonsten ist der Art am meisten geholfen durch eine kleinräumige extensive Landwirtschaft mit einem hohen Grünland-Anteil. Insbesondere Klee- und Luzernefelder, die streifenweise als Viehfutter nur ein bis maximal zweimal im Jahr gemäht werden, eignen sich als idealer Lebensraum für diesen schönen, aber seltener gewordenen Bläuling.

 

 

 

Weitere Infos:

 

https://www.bund-rlp.de/themen/tiere-pflanzen/schmetterlinge/artenportraets-der-tagfalter/#c3689

 

September 2021

Der Weissklee-Gelbling (Goldene Acht) wurde zum Falter des Monats September gewählt

 

 

Fotos und Text (modifiz.): Wolfgang Düring

 

Der BUND Rheinland-Pfalz gemeinsam mit dem BUND Mainz-Bingen, dem NABU Bingen und Umgebung, und dem NABU Rhein-Selz wählten diesen schönen Falter zum Schmetterling des Monats September 2021, zum einen, um auf seine Gefährdung aufmerksam zu machen, und zum anderen, um ihn kennen zu lernen und ihn von anderen gelben Faltern zu unterscheiden.

 

Kurzporträt & Verbreitung

 

 

 

Der Weißklee-Gelbling (Colias hyale), auch unter dem Namen „Goldene Acht“ bekannt, ist als wandernde, wärmeliebende Art in Rheinland-Pfalz noch in fast allen Regionen anzutreffen. In den Höhenlagen ist er seltener (in der Eifel als „gefährdet“ eingestuft).

 

Im Landkreis Mainz-Bingen und anderswo in Rheinhessen – z. B. am Rheindamm und in den Rhein- und Rheinauenwiesen von Oppenheim bis Guntersblum, und auch noch weiter südlich – ist er hingegen, vor allem im Spätsommer, nicht zu übersehen.

 

 

 

Der Falter bewohnt vor allem warme und trockene Offenland-Biotope. Der Weißklee-Gelbling überwintert als L2/L3-Raupe. Die erste Generation im Mai wird wegen der geringeren Anzahl weniger wahrgenommen. Die zweite, individuenstärkste Generation im Juli und August, sowie eine (partielle) dritte Generation im September und Oktober sind auffälliger.

 

 

 

 

Januar

Februar

März

April

Mai

Juni

Juli

August

September

Oktober

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Dezember

Ei

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Raupe

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Puppe

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Falter

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Januar

Februar

März

April

Mai

Juni

Juli

August

September

Oktober

November

Dezember

 

 

 

Falterbeschreibung

 

 

 

Der Weißklee-Gelbling gehört (trotz seiner Grundfärbung) zur Familie der Weißlinge.

 

 

 

Die Männchen sind auf der Oberseite gelb, die Weibchen dagegen nur leicht gelblich und können deshalb vor allem im Flug von Kohlweißlingen nur schwer unterschieden werden. Die Spannweite der Flügel beträgt 3,5 bis 4,5 cm. Die Flügelunterseiten sind gelb-weiß mit einem leichten Grünstich. Die Flügelränder haben kurze rötliche Fransen. In der Mitte des Hinterflügels befindet sich das namensgebende Mal, das einer Acht ähnelt. Im äußeren Bereich der Flügelunterseiten befindet sich eine Linie aus schwarzen Flecken. Die Flügeloberseite ist nur selten zu sehen, sie ist gelblich-weiß, die Flügelspitzen sind schwarz.

 

Weißklee-Gelbling auf Luzerne
Weißklee-Gelbling auf Luzerne

 

Der Weißklee-Gelbling und der sehr ähnliche Hufeisenklee-Gelbling (Colias alfacariensis) sind als Falter vom Aussehen her nicht eindeutig zu unterscheiden. Lediglich auf Grund des Vorkommens, sowie der Zeichnung der Raupen nach der 2. Häutung (sie besitzen im Gegensatz zu C. alfacariensis eine gelbliche Seitenlinie) ist eine Unterscheidung möglich.

 

Weißklee-Gelbling Raupe L5 nach Überwinterung
Weißklee-Gelbling Raupe L5 nach Überwinterung
Goldene Acht © P. Britz
Goldene Acht © P. Britz
Zitronenfalter
Zitronenfalter

Im Vergleich zum Zitronenfalter sind die Flügel runder und haben keine Spitzen, vgl. mit linksstehendem Foto.

 


 

Artenschutz / Gartengestaltung

 

 

 

Der Weißklee-Gelbling ist seit 2013 in Rheinland-Pfalz auf der Vorwarnliste der bedrohten Arten verzeichnet. Deutschlandweit gilt die Art noch nicht als gefährdet. Nach der Bundesartenschutzverordnung ist die Art besonders geschützt.

 

 

 

Sie wurde deshalb auch schon zum Schmetterling des Jahres (2017) gewählt.

 

 

 

Durch den starken Rückgang von artenreichem Grünland ist der Weißklee-Gelbling in Rheinland-Pfalz in den letzten Jahrzehnten selten geworden. Insbesondere viele der für den Falter wichtigen Klee- und Luzernefelder sind verschwunden. Deshalb sind mehrjährige Blühstreifen, Dämme und Gewässerränder, sowie Brachen mit Kleearten und Luzerne eine Möglichkeit den Falter zu fördern. Auf Flächen, auf denen die Falter vorkommen, sollte im Spätsommer mosaikartig gemäht werden. Zur Nahrungsaufnahme werden die ungemähten Flächen mit vielen Blüten benötigt (auch Witwenblume, Disteln, Flockenblumen werden gerne aufgesucht), zur Eiablage bevorzugen die Falter frisch gemähte Flächen.

 

 

 

Die Raupen des Weißklee-Gelblings ernähren sich von Hornklee, Luzerne und anderen Kleearten.

 

 

 

Der Weißklee-Gelbling ist als reine Offenland-Art selten im Gartenbereich anzutreffen, deshalb sind hier spezielle Maßnahmen für diesen Falter nicht erforderlich.

 

 

 

Weitere Infos:

https://www.bund-rlp.de/themen/tiere-pflanzen/schmetterlinge/artenportraets-der-tagfalter/#c3611

 

 

August 2021

Der Kaisermantel wurde zum Falter des Monats August gewählt

 

Fotos und Text:  Wolfgang Düring,

Bearbeitet von Jochen Eidel, Oppenheim (E-Mail: jocheneidel@gmx.de)

 

Der BUND Rheinland-Pfalz gemeinsam mit dem BUND Mainz-Bingen, dem NABU Bingen und Umgebung, und dem NABU Rhein-Selz wählten diesen prächtigen Falter zum Schmetterling des Monats August 2021 – auch, um auf seine Gefährdung aufmerksam zu machen.

 

Kurzporträt & Verbreitung

 

Der Kaisermantel ist in fast allen waldnahen Regionen in Rheinland-Pfalz heimisch und kommt in Rheinhessen lokal u. a. am Rheindamm des Oppenheimer Wäldchens, im Ober-Olmer und im Binger Wald vor. Er lebt in lichten Wäldern, an Waldwegen, Lichtungen und Waldsäumen; aber auch halbschattige Parkanlagen und Gärten gehören zu seinem Lebensraum.

Der Kaisermantel überwintert als junge Raupe direkt nach dem Schlüpfen aus dem Ei in der Rinde von Bäumen. Von April bis Juni lebt die Raupe dann an - und ernährt sich von - Veilchen. Nach der anschließenden Verpuppung schlüpft der Falter; er ist dann von etwa Mitte Juni bis zum August / September zu beobachten. Pro Jahr gibt es nur eine Generation.

 

 

 

Falterbeschreibung

 

Der Kaisermantel (Argynnis paphia) gehört zur Familie der Edelfalter. Er gilt mit einer Flügelspannweite von 5,5 bis 6,5 cm als größter einheimischer Perlmutterfalter.

Die Flügeloberseite hat eine braun orange Grundfarbe, mit einem typischen Muster von parallel zu den Flügelrändern angeordneten schwarzen Punktreihen.

 

Die Weibchen können auch als dunkle Form (Argynnis paphia f. valesina) auftreten.

 

Frisch geschlüpftes Weibchen des Kaisermantels
Frisch geschlüpftes Weibchen des Kaisermantels
Dunkle Form eines Kaisermantel Weibchens
Dunkle Form eines Kaisermantel Weibchens


Männchen des Kaisermantels
Männchen des Kaisermantels

 

 

 

Die Männchen sind leicht durch die streifenförmig angeordneten Duftschuppen auf der Vorderflügeloberseite zu erkennen.

Sie kommen nur in der rotbraunen Form vor.

Unterseite eines frisch geschlüpften Weibchens des Kaisermantels
Unterseite eines frisch geschlüpften Weibchens des Kaisermantels

 

 

Die Grundfarbe der Flügelunterseite ist grüngrau mit silbernen Streifen.

Deshalb wurde der Falter früher auch als Silberstrich bezeichnet. Beim Männchen zeigt sich manchmal zusätzlich noch ein bunter Regenbogen-Schimmer

 

Gefährdung, Artenschutz und förderliche Gartengestaltung

Veilchen im Garten-Nahrung für die Raupe des Kaisermantels
Veilchen im Garten-Nahrung für die Raupe des Kaisermantels

Der Kaisermantel ist aktuell weder in Rheinland-Pfalz noch in Deutschland insgesamt als gefährdet eingestuft. Er steht aber unter besonderem Schutz nach dem BundesNaturschutzgesetz.

Im naturnahen Garten können gute Veilchenbestände am Fuß von Bäumen mit strukturreichen Rinden dem Falter eine Eiablagemöglichkeit und ein Raupenhabitat bieten. Selbst trockene innere Zweige von Thuja und Zypressen werden zur Eiablage genutzt.

 

Sonnig oder im Halbschatten stehende Wasserdost-Bestände, aber auch Baldrian und Schmetterlingsflieder, ziehen die Falter magisch an.

In Laubwäldern sollten breite blütenreiche Wege und Waldränder erhalten bleiben. Das Abmähen von Wasserdost und Disteln an Waldwegen sollte erst nach dessen Blüte im Herbst durchgeführt werden.

 

Weitere Infos:

 

https://www.bund-rlp.de/themen/tiere-pflanzen/schmetterlinge/artenportraets-der-tagfalter/#c3692


Juli 2021

Der Dunkle Wiesenknopf-Ameisenbläuling wurde zum Falter des Monats Juii gewählt.

 

Autor: Wolfgang Düring, Bingen, mit lokalem Input von Jochen Eidel, Oppenheim (E-Mail: jocheneidel@gmx.de)

 

 

Kurzporträt & Verbreitung

 

Dieser schöne Falter aus der Familie der Bläulinge hat als Jungraupe im Ameisennest überwintert, verpuppt sich im Juni und schlüpft im Juli. Er kann von aufmerksamen Naturbeobachtern auf feuchten, ungemähten Wiesen mit dem Großen Wiesenknopf beobachtet werden. Er fliegt auch Böschungen von Gräben oder auf Dämmen und Deichen von Flüssen. Mit etwas Glück kann man den Falter auf dem Großen Wiesenknopf beim Saugen oder bei der Eiablage beobachten.

 

Es werden extensiv bewirtschaftete oft feuchte, ein- oder zweischürige Wiesen mit guten Vorkommen des Großen Wiesenknopfes besiedelt. Diese Pflanze ist als Futterpflanze der Raupen und als Nektarpflanze für die Falter unersetzlich = essenziell. Die Art überwintert als Jungraupe in den Nestern der Wirtsameisen, in der Regel die Rote Knotenameise (Myrmica rubra). Die Raupen leben zunächst in den Blütenköpfen des Großen Wiesenknopfes. Sie lassen sich nach der zweiten Häutung zu Boden fallen und in die Nester der Ameisen tragen. Vor und nach der Überwinterung entwickeln sie sich in den Ameisennestern von der Brut der Wirte bis zur Verpuppung.

 

 

 

 

Januar

Februar

März

April

Mai

Juni

Juli

August

September

Oktober

November

Dezember

Ei

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Raupe

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Puppe

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Falter

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Januar

Februar

März

April

Mai

Juni

Juli

August

September

Oktober

November

Dezember

 

 

Nach dem Schlüpfen der Falter verlassen sie schnellstmöglich das Ameisennest. Sie fliegen in einer Generation ab Anfang Juli. Die Eiablage erfolgt nur in kurz zuvor aufgeblühte Wiesenknöpfe. Die Flugzeit endet bereits Mitte August.

 

 

Falterbeschreibung

 

Der Dunkle Wiesenknopf-Ameisenbläuling gehört zur Familie der Bläulinge. Seine Flügelspannweite beträgt 28 bis 33 mm (Bellmann, 2016), er zählt damit zu den kleineren Faltern. Die Flügeloberseite ist beim Männchen dunkelblau mit grauschwarzem Rand und schwarzen Flecken auf den Vorderflügeln. Die Weibchen sind dunkelbraun. Die Unterseite beider Geschlechter ist braun mit schwarzen, hell umrandeten Punkten.

 

 

Gefährdung & Artenschutz

 

Der Dunkle Wiesenknopf-Ameisenbläuling kommt nur noch in wenigen Stellen in Rheinland-Pfalz vor. In Rheinhessen, im Binger Wald, im Soonwald und im Hunsrück gibt es jeweils noch eng begrenzte Restpopulationen. Im Landkreis Mainz-Bingen kam der Dunkle Wiesenknopf-Ameisenbläuling im vergangenen Jahr noch bei Guntersblum vor. Es ist bislang nicht klar, ob er insbesondere die ungünstigen Witterungsverhältnisse im letzten Winter überstanden hat.

 

Ein Projekt, das dazu dienen soll, die Art mittelfristig auch bei Dienheim anzusiedeln, wurde im Herbst 2020 gestartet, s. dazu die entsprechenden Artikel im “Steinkauz 2021“ auf den Seiten 30 ff und 53.

 

Der Dunkle Wiesenknopf-Ameisenbläuling ist auf der Roten Liste in RLP als „Gefährdet“ eingestuft und auf der Vorwarnliste für Deutschland eingetragen. Die Art ist als „FFH-Art“ europaweit geschützt und steht unter „Strengem Schutz“ nach dem Bundesnaturschutzgesetz.

 

Aufgrund der in der intensiven Landwirtschaft üblichen Mahd der Wiesen im Sommer, zur Zeit der Eiablage bzw. der Entwicklung der Raupe in der Blüte des Großen Wiesenknopfes, ist der Falter heute auf vielen Flächen verschwunden, auf denen er früher häufig war.

 

Die Böschungen an Gräben können, wenn sie zwischen dem 10. Juni und Mitte September nicht gemäht werden, als Lebensraum für den Bläuling geeignet sein.

 

Die wenigen noch vorhandenen Habitate der Falter müssen unbedingt geschützt werden. Dazu darf nur eine frühe Mahd vor dem 10. Juni erfolgen. Auch eine zweite Mahd ab Mitte September ist unproblematisch. Im Auenbereich dürfen die Wiesen nicht überschwemmt werden.

 

Daher ist sehr zu hoffen, dass die derzeitigen Bestände erhalten bleiben – noch besser: sich langsam wieder erholen!

 

 

 


Juni 2021

Der Schachbrettfalter wurde zum Falter des Monats Juni gewählt.

 

Autor: Wolfgang Düring, unter Mitwirkung von Jochen Eidel, Oppenheim (E-Mail: jocheneidel@gmx.de)

 

Der Schachbrettfalter (kurz „Schachbrett“ oder „Damenbrett“) hat seinen Namen von der auffälligen Musterung vor allem seiner Oberseite, weshalb er nicht nur von Insidern gut erkannt und von anderen Schmetterlingen unterschieden werden kann.

 

 

Kurzporträt & Verbreitung

 

Der Schachbrettfalter kommt im Landkreis Mainz-Bingen und anderen Gebieten in Rheinhessen, sowie in fast allen Regionen in Rheinland-Pfalz vor. Man kann ihm zur Flugzeit z. B. am örtlichen Rheindamm beim Saugen an Skabiosen, Flockenblumen oder anderen - vor allem violett blühenden - Nektarpflanzen begegnen. Darüber hinaus werden als Lebensraum magere und trockene, einschürige Wiesen bevorzugt, aber auch kleinere Flächen mit Altgrasbeständen, in die das Weibchen nach der Befruchtung die Eier fallen lässt.

Die Jungraupe überwintert ohne Nahrungsaufnahme in der Bodenstreu und ernährt sich nach der Überwinterung bis zur Verpuppung ausschließlich von grasartigen Pflanzen.

Die Falter fliegen in einer Generation etwa ab Mitte Juni. Ihre Flugzeit endet bereits Ende Juli.

Die Eiablage erfolgt nur auf ungemähten Wiesen.

 

 

 

 

Falterbeschreibung

 

 

Der Schachbrettfalter gehört zur Familie der Edelfalter, Unterfamilie Augenfalter.

Seine Flügelspannweite beträgt 37 bis 52 mm. Er zählt damit zu den mittelgroßen Faltern. Die Flügeloberseite ist beim Männchen gekennzeichnet durch das namensgebende Muster aus schwarzen und weißen Flächen.

Die Unterseite ist heller mit einem durch schwarze Linien begrenztem Muster aus weißen, hellgrauen und grauen Flächen. Bei den Weibchen sind die Flächen auf der Oberseite dunkelgrau-braun. Die Linien auf den Flügelunterseiten sind braun, die Flächen der Hinterflügel sind beige und braun.

 

 

 

 

Gefährdung & Artenschutz

 

 

Der Schachbrettfalter ist aktuell (noch) nicht auf der Roten Liste in RLP und auch nicht auf der für Deutschland insgesamt als gefährdet eingestuft.

Aufgrund der frühen Mahd in der intensiven Landwirtschaft ist der Schachbrettfalter heute aber auf vielen Flächen verschwunden, auf denen er früher häufig war.

Randstreifen an Bahndämmen, an Feldwegen oder Gräben können, wenn sie erst ab Anfang August gemäht werden, als Lebensraum für den Schachbrettfalter geeignet sein. Auch eine nährstoffarme und trockene größere Wiese ab 200 qm im Garten mit Gräsern und Flockenblumen, kann als Biotop für diese schöne Art geeignet sein.

 

Weitere Infos:

 

https://www.bund-rlp.de/themen/tiere-pflanzen/schmetterlinge/artenportraets-der-tagfalter/#c3707

 

 

 

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2021-06- Schmetterling des Monats
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Mai 2021

Der Schwalbenschwanz wurde zum Falter des Monats Mai gewählt.

Schwalbenschwanz (Papilio machaon) auf Sommerflieder (Foto: P. Britz)
Schwalbenschwanz (Papilio machaon) auf Sommerflieder (Foto: P. Britz)

 

Der BUND Rheinland-Pfalz gemeinsam mit dem BUND Mainz-Bingen, dem NABU Bingen und dem NABU Rhein-Selz stellt hier – nach dem Schmetterling des Monats April (dem Grünen Zipfelfalter) – zum zweiten Mal den Schmetterling des Monats vor.

 

Dieser wunderschöne und einzigartige Falter wurde auch deshalb gewählt, um auf seine Gefährdung aufmerksam zu machen.

 

Der Schwalbenschwanz

 

Autor: Wolfgang Düring, Bingen, unter Mitwirkung von Jochen Eidel, Oppenheim (E-Mail: jocheneidel@gmx.de)

 

Der wunderschöne Tagfalter aus der Familie der Ritterfalter hat als Puppe überwintert und schlüpft Ende April / Anfang Mai. Er ist jetzt von aufmerksamen Naturbeobachtern in naturnahen offenen Biotopen und beim Hilltopping auf Bergkuppen wie z. B. am Scharlachkopf in Bingen, am Wartturm in Nierstein, im „Paradies“ Oppenheim, sowie einer Reihe weiterer Stellen in unserem Landkreis Mainz-Bingen zu beobachten. Mit etwas Glück kann man im Sommer die Raupen an Möhren im Garten finden.

 

Kurzporträt & Verbreitung

 

Der Schwalbenschwanz kommt noch in fast allen Regionen von Rheinland-Pfalz vor. In den kühleren Regionen von Hunsrück, Soonwald, Eifel und Westerwald ist er seltener zu beobachten. In Rheinhessen und der Pfalz ist er dagegen regelmäßig anzutreffen.

 

Als Kulturfolger ist er eine Art, die in fast allen warmen Offenlandbiotopen (Äcker, Wiesen, Brachen, Gärten) vorkommt. Er überwintert als Puppe und erscheint ab Mitte April. So wurde ein Schwalbenschwanz-Pärchen am 30. April 2019 am Niersteiner Wartturm beim „Liebe machen ertappt“, s. Video auf YouTube: https://www.youtube.com/watch?v=CpqP1JwXxhM

 

Der Schwalbenschwanz lebt in zwei Generationen, selten erscheint auch eine partielle dritte Generation. Die Flugzeit endet Ende August.  

 

Falterbeschreibung

 

Der Schwalbenschwanz gehört zur Familie der Ritterfalter.

 

Die Grundfarbe ist weißgelb mit einem Muster aus schwarzgrauen Flecken. An den Rändern der Hinterflügel befinden sich eine Reihe blauer und zwei rote Punkte, sowie die schwalbenähnlichen Schwanzfortsätze.

 

 

 

Januar

Februar

März

April

Mai

Juni

Juli

August

September

Oktober

November

Dezember

Ei

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Raupe

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Puppe

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Falter

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Januar

Februar

März

April

Mai

Juni

Juli

August

September

Oktober

November

Dezember

 

 

Gefährdung & Artenschutz

 

Der Schwalbenschwanz ist in Rheinland-Pfalz als Art der Vorwarnliste eingestuft. Er gilt nach dem Bundesnaturschutzgesetz als „besonders geschützt“.

 

Im eigenen Garten kann man dem Falter leicht ein Refugium bieten. Durch das Anlegen eines sonnigen Beetes mit den Raupennahrungspflanzen südlich eines größeren Sommerflieders lockt man den Schwalbenschwanz in Gegenden, in denen er regelmäßig vorkommt, in den Garten und veranlasst ihn mit etwas Glück zur Eiablage. Als Raupennahrungspflanzen eigen sich Möhren, Fenchel und Dill. Die Pflanzen sollten, zum Zeitpunkt der Eiablage z.B. der zweiten Generation im Juli, noch sehr jung (10 cm hoch) sein und lückig stehen. An den zur Eiablage in Frage kommen Pflanzen, sollte es durch Reflexion der Sonneneinstrahlung am Boden, sehr warm werden. Zum Anlocken der Falter eigen sich auch Kartäusernelken, Dost, Lavendel oder Flockenblumen.

 

In der freien Landschaft sollte extensives Grünland unbedingt erhalten bleiben. Der Einsatz von Insektiziden und Pflanzenschutzmitteln im Gemüseanbau, besonders bei Möhren und Dill, sollte möglichst unterbleiben (Bio-Gemüseanbau!), oder zumindest reduziert werden.

 

In Naturschutzgebieten sollte bei der Mahd großer Flächen Mosaikpflege erste Wahl sein.

 

Weitere Infos:

 

https://www.bund-rlp.de/themen/tiere-pflanzen/schmetterlinge/artenportraets-der-tagfalter/#c3708

 

W. Düring, Tagfalter in Bingen und Umgebung                  Schwalbenschwanz (Papilio machaon)

 

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2021-05 - Schmetterling des Monats
- Schwalbenschwanz
2021-05 Schmetterling des Monats - Schwa
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April 2021

Der Grüne Zipfelfalter wurde zum Falter des Monats April gewählt.

Grüner Zipfelfalter frisch geschlüpft 2020-04-09 (Foto: W. Düring)
Grüner Zipfelfalter frisch geschlüpft 2020-04-09 (Foto: W. Düring)

Wir beginnen unsere Vorstellung (aus der Feder von Wolfgang Düring - Schmetterlingsexperte des BUND Mainz-Bingen) mit dem Grünen Zipfelfalter.

 Einige werden sich bestimmt noch an seinen Bildervortrag vom 05. November 2019 im Oppenheimer Altenwohnheim erinnern. Unser Mitglied Jochen Eidel wird künftig bei der Bearbeitung und Vorbereitung des Falters des Monats mitwirken und dabei auch unseren regionalen Aspekt der NABU Gruppe Rhein-Selz mitbetrachten. Vielleicht können wir noch zwei weitere Mitglieder unserer NABU Gruppe zur Zuarbeit bewegen, um mit mehr Erkenntnissen arbeiten zu können.

 

Der Grüne Zipfelfalter

Autor: Wolfgang Düring Bingen, den 4. April 2021

 

Der BUND Rheinland-Pfalz gemeinsam mit dem BUND Mainz-Bingen und dem NABU Bingen e.V. wählten diesen einzigartigen grünen Frühlingsboten zum Schmetterling des Monats April, um auf seine Gefährdung aufmerksam zu machen.

 

Kurzporträt & Verbreitung

 

Der Grüne Zipfelfalter kommt mit nur noch geringen Populationsdichten in fast allen Naturräumen in Rheinland-Pfalz vor. Der Falter fliegt in Bingen auf dem Scharlachkopf, auf dem Dromersheimer Hörnchen und im Binger Wald. Auch in Rheinhessen, im Soonwald und im Hunsrück ist er zu finden.

Der Grüne Zipfelfalter ist ein Bewohner von strukturreichen, mit Büschen besetzten, halb offenen, naturnahen, nährstoffarmen, und warmen Biotopen. Verbraachte Südhänge, aber ebenso Wege vor Gebüschsäumen, mit Gebüschen besetzte Waldwiesen, Autobahnböschungen und Deichen zählen zu seinen Lebensräumen.

 

Er überwintert als Puppe und erscheint ab Anfang April. Der grüne Zipfelfalter fliegt in einer Generation pro Jahr. Seine Flugzeit endet oft bereits Mitte Juni.


Falterbeschreibung

 

Der Grüne Zipfelfalter ( Callophrys rubi) gehört zur Familie der Bläulinge.

Seine Flügelunterseiten sind grün. Er ist der einzige einheimische grüne Tagfalter. Die Oberseiten der Flügel sind graubraun. In der Regel sieht man den Falter mit zusammengeklappten Flügeln. Die Flügelränder sind braun. Auf den Hinterflügeln ist oft eine gestrichelte weiße Linie zu erkennen.

Die Männchen besetzen Reviere und kontrollieren diese von einem erhöhten Ansitz aus. Die Weibchen leben versteckt.

 

Gefährdung & Artenschutz

 

Der Grüne Zipfelfalter ist seit 2013 in Rheinland-Pfalz als Art der Vorwarnliste eingestuft.

Durch die Pflege und Offenhaltung von aufgegebenen Weinbergen mit Gebüschsäumen können dem Falter Lebensräume zur Verfügung gestellt werden. Auch breite Waldwege mit Saumstrukturen sind förderlich. Der Nutzungsaufgabe von halboffenen Lebensräumen des Falters sollte entgegengewirkt werden.

Im Garten wird man den Falter nur selten antreffen. Naturnahe Gärten mit Ginster und Kleearten, seinen Raupennahrungspflanzen, in der Nähe seiner Habitate, können ihn anlocken.

 

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2021-04 - Schmetterling des Monats
Grüner Zipfelfalter
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