Text / Fotos: Wolfgang Düring, mit leichten Anpassungen durch Jochen Eidel
Der BUND Rheinland-Pfalz gemeinsam mit Vertretern des NABU, der Pollichia und des ArtenFinders, sowie weiterer Naturschutzorganisationen wählten den Kleinen Perlmutterfalter zum Falter des Monats April 2025, um auf die Gefährdung von Schmetterlingen ganz allgemein aufmerksam zu machen.
Kurzporträt & Verbreitung
Der Kleine Perlmutterfalter gehört zur Familie der Edelfalter. Er hat als Raupe überwintert, im April schlüpft die erste Generation der Falter, im Juli die zweite individuenreichere Generation, und in warmen Gebieten fliegt im September noch eine dritte Generation bis Oktober, vereinzelt noch bis zum November.
Der Wanderfalter ist noch in allen Regionen von Rheinland-Pffalz, jetzt im Frühjahr in wärmebegünstigten Südlagen auf lückig bewachsenen Stellen, wie z. B. auf Wegen in Weinbergen zu beobachten. Die Falter bevorzugen warme und trockene Lebensräume, sind aber im Sommer z. B. auf abgeernteten Stoppelfeldern mit gutem Wildkräuterbewuchs, sowie jungen Ackerbrachen, und auch im Herbst auf Stoppelfeldern anzutreffen.
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Falterbeschreibung
Der Kleine Perlmutterfalter gehört zur Familie der Edelfalter. Die Flügeloberseite ist rotbraun mit einem Muster aus großen schwarzen Punkten und Flecken. Der Falter ist mittelgroß. Er hat eine Flügelspannweite von 3,5 bis 4,5 cm.
Abbildung 1: Kleiner Perlmutterfalter auf Margerite (Juli-Generation)
Die artspezifische Flügelunterseite zeigt sehr deutliche, große und sehr helle (silbrige) Perlmuttflecken. Deshalb wird in der einschlägigen Literatur mitunter auch der Name „Silbriger Perlmuttfalter“ verwendet. Die sehr eckige Flügelform ist ebenfalls charakteristisch.
Abbildung 2: Kleiner Perlmutterfalter auf trockenem Blütenstand der Wilden Möhre
Ei / Raupen
Die Eier werden einzeln auf die Blattunterseite der Futterpflanzen in Offenlandbiotopen oder an andere Pflanzen in deren Nähe abgelegt. Die gut getarnten Raupen fressen zunächst tagsüber, in späteren Stadien sind sie eher nachtaktiv. Die Raupen ernähren sich von den Blättern der Acker-Stiefmütterchen, fressen in der Zucht aber auch Gartenstiefmütterchen. Sie benötigen nur kurze Zeit für ihre Entwicklung und verpuppen sich in Bodennähe zwischen locker versponnenen Pflanzenteilen als Stürzpuppe. Diese trägt mehrere weiße Flecke, so dass die Puppe Vogelkot ähnelt. Der Kleine Perlmutterfalter überwintert als Raupe.
Abbildung 3: Raupe des Kleinen Perlmutterfalters
Verbreitung und Schutz
Auch wenn die Art in der Roten Liste gefährdeter Arten Deutschlands nicht geführt ist, wäre zu ihrer Erhaltung eine extensive und möglichst chemiefreie Ackernutzung von entscheidender Bedeutung (Orientierung an klassischer Dreifelderwirtschaft).
Weiterhin wäre es für die Falter sehr hilfreich, wenn Stoppelfelder mit Wildkräuterbewuchs nicht direkt nach der Ernte umgebrochen würden.
Zur Erhaltung der Art ist ein Verzicht auf den immer häufigeren und großflächigen Einsatz von Pestiziden (wie z.B. Glyphosat) besonders auf den temporär ungenutzten Stoppelfeldern im Herbst und Frühjahr sehr hilfreich.
Weitere Infos:
https://www.bund-rlp.de/themen/tiere-pflanzen/schmetterlinge/artenportraets-der-tagfalter/
Hochauflösende Bilder sind hier abrufbar:
https://www.bund-rlp.de/themen/tiere-pflanzen/schmetterlinge/schmetterling-des-monats/
Kennen Sie schon unsere BUND-Schmetterlings-Homepage für Rheinland-Pfalz?
https://www.bund-rlp.de/themen/tiere-pflanzen/schmetterlinge/
Neue Poster: Tagfalter, Eier, Raupen:
https://www.bund-rlp.de/themen/tiere-pflanzen/schmetterlinge/downloads/
Text / Fotos: Wolfgang Düring, mit Ergänzungen durch Jochen Eidel
Der Mauerfuchs wurde zum Falter des Monats September 2024 gewählt.
Der BUND Rheinland-Pfalz gemeinsam mit Vertretern des NABU, der Pollichia und des ArtenFinders, sowie weiterer Naturschutzorganisationen wählten diesen schönen Falter zum Schmetterling des Monats September 2024, um auf die flüchtige Schönheit und die damit einhergehende Gefährdung von Schmetterlingen ganz allgemein aufmerksam zu machen.
Kurzporträt & Verbreitung
Der Mauerfuchs kann überall in Rheinland-Pfalz angetroffen werden. Er kommt somit auch in Rheinhessen vor, und wurde immer wieder auch im näheren Umkreis von Oppenheim (den “Berggemeinden“) an geeigneten Stellen beobachtet.
Er bewohnt vorzugsweise trockene und warme Standorte, wie sonnenexponierte Hänge, Fels- und Sandgebiete. Der Mauerfuchs ist auch auf sonnigen Wegen und vor und auf Mauern in urbanen Gebieten zu beobachten. Er überwintert als Raupe und bringt 2, manchmal 3 oder sogar 4 Generationen pro Jahr hervor. Er erscheint ab Anfang Mai, und einzelne Falter können noch im Oktober beobachtet werden.
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Der Mauerfuchs gehört zur Familie der Augenfalter. Der Falter ist auf der Oberseite braunorange mit einem charakteristischen, dunkelbraunen Linienmuster. Auf den Flügelspitzen der Vorderflügel befindet sich je ein weiß gekerntes Auge. An den Rändern der Hinterflügel sind in zwei Zellen weitere deutliche weiß gekernte Augen zu erkennen, in den anderen Zellen sind diese zu Punkten verkleinert. Bei den Männchen befinden sich zusätzlich ausgeprägte dunkelbraune Bänder aus Duftschuppen auf der Vorderflügeloberseite.
Abbildung 1: Männchen des Mauerfuchses in Bingen-Dromersheim am 7.7.2003
Die Unterseite der Vorderflügel ist ähnlich der Oberseite aber wesentlich heller gemustert. Charakteristisch sind hier die vier Querlinien. Die Unterseite der Hinterflügel ist dagegen braungrau meliert, mit einem hellbraun umrandeten und weiß gekernten Auge am Außenrand jeder einzelnen Zelle.
Abbildung 2: Paar des Mauerfuchses am 23.7.2004 in Bingen-Dromersheim
Die Unterseite der Flügel ist bei Männchen und Weibchen in gleicher Weise gemustert.
Die Weibchen sind etwas größer als die Männchen. Die Flügeloberseiten besitzen, im Vergleich zu den Männchen, eine etwas hellere Grundfarbe.
Abbildung 3: Weibchen des Mauerfuchses saugend auf Hahnenfuß am 28.5.2014 bei Neupfalz im Soonwald
Abbildung 4: Mauerfuchs-Pärchen am 24. 9. 2023 nördlich von Uelversheim
Raupen
Die Eiablage erfolgt einzeln an meist trockene Gräser in Offenlandbiotopen, vorzugsweise an steinigen Formationen (u. a. Steinbrüche, Weinberge) und geschützt vor Regen. Die gut getarnten Raupen fressen zunächst tagsüber, in späteren Stadien sind sie eher nachtaktiv. Nahrungspflanzen sind Gräser wie Schafschwingel, Fiederzwenke, Aufrechter Trespe u. v. a. Im Spätherbst und Winter frisst die Raupe bei Plusgraden langsam weiter; sie geht nicht in Diapause (Lepiforum).
Abbildung 5: Raupe des Mauerfuchses
Verbreitung und Schutz
Der Mauerfuchs ist in Rheinland-Pfalz noch nicht gefährdet. Seit der Jahrtausendwende ist in vielen Naturräumen sogar eine Zunahme der Populationen zu beobachten.
Im Gartenbereich ist er ein mitunter nicht selten anzutreffender Gast, wenn ihm eine sonnig stehende Mauer mit davor lückig stehendem Gras im Basisbereich zur Verfügung steht. Zum Schutz der Art sollte das Mähen des Grases vor der Mauer nur einmal im Jahr erfolgen, und dann jeweils nur in Teilbereichen.
Weitere Infos:
https://www.bund-rlp.de/themen/tiere-pflanzen/schmetterlinge/artenportraets-der-tagfalter/#c3704
Hochauflösende Bilder sind hier abrufbar:
https://www.bund-rlp.de/themen/tiere-pflanzen/schmetterlinge/schmetterling-des-monats/
Neue Poster: Tagfalter, Eier, Raupen:
https://www.bund-rlp.de/themen/tiere-pflanzen/schmetterlinge/downloads/
Alle Informationen unter:
https://www.bund-rlp.de/themen/tiere-pflanzen/schmetterlinge/
Text und Fotos: Wolfgang Düring
(Text geringfügig modifiziert von Jochen Eidel)
Der Schmetterling des Monats August 2024 in Rheinland-Pfalz ist der Große Feuerfalter.
Der BUND Rheinland-Pfalz gemeinsam mit Vertretern des NABU, der Pollichia und des ArtenFinders, sowie weiterer Naturschutzorganisationen wählten den Großen Feuerfalter zum Schmetterling des Monats August, um auf die Gefährdung der Art und von Schmetterlingen allgemein aufmerksam zu machen.
Der Große Feuerfalter (Lycaena dispar) gehört als Feuerfalter zur großen Familie der Bläulinge. Er hat als Raupe überwintert, im Juni schlüpft die erste Generation der Falter und jetzt im August fliegt bereits die zweite Generation. Die Falter sind nur regional von aufmerksamen Naturbeobachtern auf Feuchtwiesen entlang von Bächen oder Flüssen zu beobachten. Die Falter bevorzugen eher wärmere und etwas feuchtere Lebensräume und breiten sich unter günstigen Bedingungen entlang der Flussläufe aus.
Kurzporträt & Verbreitung
Der Große Feuerfalter kommt in Rheinland-Pfalz nur regional vor. Hauptverbreitungsgebiet sind die Pfalz und hier vor allem die Nördliche Oberrheinebene, sowie die Mosel-Saar-Region um Trier. In Mainz-Bingen, Rheinhessen, im Binger Wald, sowie im Soonwald kommt die Art nicht vor. Die Falter befinden sich aber jahrweise in Ausbreitung, so wurde die Art 2021 und 2022 bereits im Donnersbergkreis beobachtet.
Der Große Feuerfalter ist ein Bewohner des feuchten Offenlandes, insbesondere von Auen entlang von Flussläufen großer Flüsse.
Die Art überwintert als Jungraupe und lebt in zwei Generationen pro Jahr. Die Frühjahrsfalter schlüpfen ab Mitte Mai. Die Falter der Sommergeneration fliegen bis Ende August.
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Der Große Feuerfalter gehört zur Familie der Bläulinge. Die Flügelspannweite variiert von 2,7 bis 4,0 cm. Die Tiere der Frühjahrsgeneration sind oft deutlich größer als diejenigen der Sommergeneration.
Die Flügeloberseiten der Männchen leuchten rot-orange und haben jeweils einen kleinen schwarzen Fleck in der Flügelmitte der Vorderflügel.
Abbildung 1: Männchen des Großen Feuerfalters auf Brombeere als Sitzwarte am 22.5.2015 bei Zweibrücken
Abbildung 2: Weibchen des Großen Feuerfalters auf einem Grashalm am 24.7.2022 bei Erpolzheim (Pfalz)
Die Flügeloberseiten der Weibchen zeigen eine hellbraune Grundfarbe. Das Muster aus einem Band mit dunklen Punkten auf den Vorderflügeln und bis auf den Rand dunklen Hinterflügeln, ähnelt dem Aussehen des Kleinen Feuerfalters. Die Vorderflügelränder sind breit und ebenfalls dunkel.
Die Flügelunterseiten des Großen Feuerfalters sind bei beiden Geschlechtern sehr ähnlich.
Die Unterseite der Vorderflügel ist orange mit einem schwarzen Punktmuster. Die Unterseiten der Hinterflügel sind grau und zeigen ebenfalls ein Muster aus kleinen schwarzen Punkten. Am Rand der Hinterflügelunterseiten befindet sich ein arttypisches oranges Band.
Abbildung 3: Weibchen des Großen Feuerfalters bei Herxheim (Pfalz) am 24.8.2022 auf Flohkraut
Raupen
Die Raupen werden ca. 21 Millimeter lang. Sie haben eine grüne Färbung und zahlreiche, sehr feine weiße Punkte am ganzen Körper verteilt. Sie haben auch eine sehr schwache, dunkle Rückenlinie und nur schwer erkennbare, schräge Striche auf den Seiten.
Als Futterpflanzen werden Ampfer-Arten (insbes. Teich-Ampfer) bevorzugt.
Abbildung 4: L5-Raupe des Großen Feuerfalters (April 2023)
Verbreitung und Schutz
Die Populationen des Großen Feuerfalters sind in den letzten Jahrzehnten nahezu überall in Europa zurückgegangen. Im Südwesten und Südosten Deutschlands ist die wanderfreudige Art jedoch anscheinend wieder in Ausbreitung begriffen.
Dennoch: der Große Feuerfalter ist als FFH-Art eingetragen und wird in der Roten Liste Deutschland als stark gefährdet (Kat. 2) eingestuft.
Weitere Infos:
https://www.bund-rlp.de/themen/tiere-pflanzen/schmetterlinge/artenportraets-der-tagfalter/#c13248
Text und Fotos: Wolfgang Düring
(Text geringfügig modifiziert von Jochen Eidel)
Der Schmetterling des Monats Juli 2024 ist gekürt…
Der BUND Rheinland-Pfalz gemeinsam mit Vertretern des NABU, der Pollichia und des ArtenFinders, sowie weiterer Naturschutzorganisationen wählten diesen - auf den “ersten Blick“ eher unscheinbaren - Falter zum Schmetterling des Monats Juli, um auf die Gefährdung der Art und von Schmetterlingen allgemein aufmerksam zu machen.
Der “Schornsteinfeger“ oder auch “Braune Waldvogel“ (Aphantopus hyperantus) gehört zu den Augenfaltern. Er hat als Raupe überwintert, seit Mitte Juni schlüpfen nun die Falter. Im Juli ist er mit ein wenig Glück auf Waldwiesen, an Waldrändern oder an breiten Waldwegen zu beobachten. Die Falter bevorzugen eher kühlere und etwas feuchtere Lebensräume, kommen aber auch in mäßig trockenen halboffenen Habitaten vor.
Kurzporträt & Verbreitung
Der Schornsteinfeger kommt noch fast überall in Rheinland-Pfalz vor.
Der Falter nutzt sehr unterschiedliche Lebensräume, sowohl feuchte wie auch mäßig trockene. Fast immer handelt es sich um halboffene oder waldnahe Biotope.
Der Schornsteinfeger überwintert als junge Raupe (L3) und entwickelt sich im Frühjahr bis zur Puppe. Die Falter erscheinen ab Mitte Juni. Die Flugzeit endet Mitte August.
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Der Schornsteinfeger aus der Familie der Edelfalter (Nymphalidae) und der Unterfamilie der Augenfalter (Satyrinae) gehört mit einer Flügelspannweite von 3,5 - 4,2 cm noch zu den mittelgroßen Faltern.
Abbildung 1: Männchen des Schornsteinfegers bei Thranenweier (Hunsrück) am 24.6.2017.
Abbildung 2: Weibchen des Schornsteinfegers auf den Glashütter Wiesen im Soonwald – die Augenflecke sind deutlich erkennbar.
Die Flügeloberseite ist bei beiden Geschlechtern dunkelbraun. Beim Männchen sind die Augenflecken oft nur angedeutet oder fehlen komplett. Beim Weibchen sind sie deutlich erkennbar.
Abbildung 3: Frisch geschlüpfter Falter des Schornsteinfegers
Die Flügelunterseite ist heller braun gefärbt. Bei beiden Geschlechtern sind die weiß gekernten und gelb umrandeten schwarzen Augenflecke (3 auf dem Vorderflügel und 5 auf dem Hinterflügel) deutlich erkennbar.
Raupe
Die Nahrung der Raupen (s. o. “Kurzporträt und Verbreitung“) besteht vorwiegend aus verschiedenen Süß- und Sauergräsern.
Abbildung 4: L5-Raupe des Schornsteinfegers
Verbreitung und Schutz
Der Schornsteinfeger ist weder in der Roten Liste für RLP noch in der Roten Liste für Deutschland aufgeführt. Die Art ist in Rheinland-Pfalz zurzeit noch nicht akut gefährdet.
Der Falter kann durch einen selten oder gar nicht gemähten Grasstreifen vor einer Hecke im Halbschatten und mit einem guten Blütenangebot im Hochsommer (z. B. Dost) auch in den Garten gelockt werden.
Weitere Infos:
https://www.bund-rlp.de/themen/tiere-pflanzen/schmetterlinge/artenportraets-der-tagfalter/#c8734
Der Ulmen-Zipfelfalter wurde zum Schmetterling des Monats Juni 2024 gewählt.
Text und Fotos: Wolfgang Düring
Der Schmetterling des Monats Juni 2024 ist gekürt. Die Wahl fiel diesmal auf den Ulmen-Zipfelfalter.
Dieser sehr unscheinbare Falter aus der Familie der Bläulinge hat als Ei auf einem Ulmenzweig überwintert. Jetzt sind die frisch geschlüpften Falter von aufmerksamen Naturbeobachtern nur mit einer besonderen Portion Aufmerksamkeit im Kronenbereich von mindestens 2-3 m hohen Ulmen oder seltener an heißen Tagen in der Nähe von Ulmen auf weißen Blüten wie z. B. Liguster, Brombeere, Schafgarbe, Baldrian oder Wilder Möhre zu beobachten. Ein Fernglas oder Spektiv wie zur Vogelbeobachtung kann hilfreich sein, diesen versteckt lebenden, aber noch an vielen noch unbekannten Orten vorkommenden Falter zu entdecken…
Der BUND Rheinland-Pfalz gemeinsam mit Vertretern u. a. des NABU, der Pollichia und des ArtenFinders wählten diesen sehr unscheinbaren Falter zum Schmetterling des Monats Juni, um auf die Gefährdung der Art und von Schmetterlingen allgemein aufmerksam zu machen.
Kurzporträt & Verbreitung
Der Ulmen-Zipfelfalter kann prinzipiell überall in Rheinland-Pfalz vorkommen. Es gibt fast überall einzelne Fundmeldungen. Im Kreis Mainz-Bingen kommt der Falter ebenso vor, wie in Rheinhessen, im Binger Wald, im Soonwald und im Hunsrück.
Den Meldungen nach ist ein Schwerpunkt in RLP das Oberrheinische Tiefland.
Nach aktuellem Kenntnisstand können die Falter in sehr unterschiedlichen Biotopen vorkommen, einzig das Vorkommen von blühfähigen Ulmen ist zwingende Voraussetzung. Der Ulmen-Zipfelfalter überwintert als Ei und schlüpft schon sehr früh zum Ende des Winters. Die Falter erscheinen je nach Witterungsverlauf ab Ende Mai. Die Art lebt in einer Generation pro Jahr und ihre Flugzeit endet in höheren Lagen Mitte Juli.
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Falterbeschreibung
Der Ulmen-Zipfelfalter gehört wie alle Zipfelfalter zur Familie der Bläulinge. Die mittelgroßen Falter besitzen eine Flügelspannweite von 2,5 bis weniger als 3,5 cm. Die Flügelunterseiten sind braungrau. Eine charakteristische weiße Linie durchzieht beide Flügelunterseiten. Auf dem Hinterflügel bildet diese Linie ein W. Dieses charakteristische Kennzeichen hat zum Namen S. w-album geführt. Auf der Hinterflügelunterseite ist zusätzlich eine breite orange Binde zu sehen. Die Hinterflügel zeigen beim Männchen einen kurzen Zipfel, beim Weibchen ist er etwas länger ausgeprägt.
Abbildung 1: Frisch geschlüpftes Männchen des Ulmen-Zipfelfalters am 21.5.2024 (Zuchtfoto)
Die Flügeloberseite ist faktisch nie zu sehen. Sie ist einfarbig braungrau gefärbt.
Artenschutz / Gartengestaltung
Der Ulmen-Zipfelfalter ist auf der Roten Liste in RLP als „Stark gefährdet“ eingestuft. In der Roten Liste für Deutschland ist er dagegen nur als „Gefährdet“ eingestuft.
Aufgrund des Ulmensterbens in Deutschland hat die Art erheblich an geeigneten Bäumen für ihre erfolgreiche Raupen-Entwicklung verloren. Durch gezielte Anpflanzung von Ulmen in den letzten Jahrzehnten hat sich die Situation aber etwas verbessert. Nach neueren Erkenntnissen kann schon eine mindestens 2-3 m hohe blühfähige Ulme für die Bedürfnisse der Art als Lebensraum genügen.
Falls im eigenen Garten genügend Platz zur Verfügung steht, kann man durch das Anpflanzen einer Ulme hier bereits mittelfristig einen geeigneten Lebensraum für die Art schaffen.
Weitere Infos:
Ausführliches Artenporträt à
https://www.bund-rlp.de/themen/tiere-pflanzen/schmetterlinge/artenportraets-der-tagfalter/#c15902
Hochauflösende Bilder können auch hier herunter geladen werden:
https://www.bund-rlp.de/themen/tiere-pflanzen/schmetterlinge/schmetterling-des-monats/
Das Landkärtchen wurde zum Schmetterling des Monats Mai 2024 gewählt.
Text und Fotos: Wolfgang Düring
Der Schmetterling des Monats Mai 2024 ist gekürt. Die Wahl fiel diesmal - wie schon 2022 - auf das Landkärtchen.
Der einzigartige Verwandlungskünstler aus der Familie der Edelfalter hat als Puppe überwintert und ist jetzt in der rotbraunen Frühlingsform von aufmerksamen Naturbeobachtern an naturnahen luftfeuchten Waldwegen oder an halbschattigen Gewässerrändern zu beobachten. Aufgrund einiger sehr heißer und trockener Jahre ist der Falter in manchen Regionen vor allem in den tieferen Lagen im Norden von Rheinland-Pfalz komplett verschwunden bzw. sehr selten geworden…
Der BUND Rheinland-Pfalz gemeinsam mit Vertretern des NABU, der Pollichia und des ArtenFinders (beide Organisationen haben sich seit Mai 2024 angeschlossen), sowie weiterer Naturschutzorganisationen wählten diesen einzigartigen Verwandlungskünstler zum Schmetterling des Monats Mai, um auf die Gefährdung der Art und von Schmetterlingen allgemein aufmerksam zu machen.
Kurzporträt & Verbreitung
Das Landkärtchen kam bis 2019 in allen Regionen von Rheinland-Pfalz vor, so auch in den Binger Rheinauen und als waldaffine Art natürlich auch im Binger Wald. Im Soonwald und im Hunsrück war das Landkärtchen verbreitet, aber ebenso in waldnahen Bereichen in Rheinhessen in der Pfalz und im Westerwald. Seit den trockenen, heißen Sommern 2018 und 2019 hat sich die Art im Norden von Rheinland-Pfalz auf die Höhenlagen von Soonwald, Hunsrück und Westerwald zurückgezogen. Aber auch in der Pfalz im Oberrheingraben wurde die Art im Artenfinder noch regelmäßig gemeldet.
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Das Landkärtchen bevorzugt naturnahe, lichte Wälder und selten gepflegte halbschattige, feuchte Weg- und Gewässerränder. Der Falter überwintert als Puppe und lebt in zwei, manchmal auch partiell in drei Generationen pro Jahr. Die rotbraune Frühjahrgeneration erscheint Ende April, die schwarz-weiße Sommergeneration fliegt bis Anfang September. Die beiden Generationen unterscheiden sich farblich sehr deutlich und wurden ursprünglich für zwei verschiedene Arten gehalten. Bekannt ist das Landkärtchen auch wegen seiner kunstvoll aufgeschichteten Eitürme.
Falterbeschreibung
Das Landkärtchen gehört zur Familie der Edelfalter. Die Färbung des Falters ist je nach Jahreszeit sehr unterschiedlich.
Abbildung 1: Landkärtchen Frühjahrsform (1. Generation) am 27.4.2003 in Bingen-Dromersheim
Die Frühjahrsform (f. levana) hat eine rötlichbraune Grundfarbe mit schwarzen Punkten und zur Mitte hin schwarzen Flächen. Einzelne kleine weiße Flecken und blaue Halbmonde im schwarzen Rand des Hinterflügels ergänzen das sehr harmonische Gesamtbild.
Abbildung 2: Sommerform (hier 3. Generation) des Landkärtchens am 17.8.2017 in Ingelheim in den Rheinauen (Sandlache)
Die Sommerform (f. prorsa) hat eine schwarze Grundfarbe mit einem Band aus weißen Flecken in der Flügelmitte. Weiter außen ist ein dünnes rotbraunes unterbrochenes Band, welches manchmal fast komplett fehlt, zu erkennen.
Artenschutz / Gartengestaltung
Das Landkärtchen ist in Rheinland-Pfalz und ebenso in Deutschland insgesamt aktuell noch nicht gefährdet. Er steht nicht unter besonderem Schutz nach dem Bundesnaturschutzgesetz. Die heißen und sehr trockenen Jahre haben allerdings zu erheblichen Bestandrückgängen in den tiefer gelegenen, nördlichen Regionen von RLP, wie z.B. in Rheinhessen geführt.
Im Garten ist es nur zu finden, wenn dieser sich in Waldnähe befindet und naturnah angelegt wurde. Dann ist eine Stelle z. B. am Kompost oder an einem Teich mit schattig und luftfeucht stehenden Brennnesseln, die möglichst ganzjährig nicht gemäht werden, als Raupenhabitat hilfreich. Die Falter lockt man am besten mit einem Bestand an Wildblumen, wie Dost, Baldrian oder Wasserdost in Teichnähe in den Garten.
Weitere Infos:
https://www.bund-rlp.de/themen/tiere-pflanzen/schmetterlinge/artenportraets-der-tagfalter/#c3700
Lebenszyklus in Bildern:
https://www.bund-rlp.de/themen/tiere-pflanzen/schmetterlinge/besondere-schmetterlinge/landkaertchen/
Hochauflösende Bilder können auch hier herunter geladen werden:
https://www.bund-rlp.de/themen/tiere-pflanzen/schmetterlinge/schmetterling-des-monats/
Kennen Sie schon die BUND-Schmetterlings-Homepage für Rheinland-Pfalz?
https://www.bund-rlp.de/themen/tiere-pflanzen/schmetterlinge/
Neue Poster: Tagfalter, Eier, Raupen:
https://www.bund-rlp.de/themen/tiere-pflanzen/schmetterlinge/downloads/
Text: Wolfgang Düring und Jochen Eidel
Fotos: Wolfgang Düring
Die Wahl zum Schmetterling des Monats April fiel – nach 2021 – ein weiteres Mal auf den Grünen Zipfelfalter (Callophrys rubi), den einzigartigen grünen Frühlingsboten. Dies, um insbesondere um auf seine Gefährdung aufmerksam zu machen.
Der einzige grüne Tagfalter Deutschlands hat als Puppe überwintert und ist jetzt als Frühlingsbote von aufmerksamen Naturbeobachtern in naturnahen halboffenen Biotopen zu beobachten.
Der Grüne Zipfelfalter kommt mit nur noch geringen Populationsdichten in fast allen Naturräumen in Rheinland-Pfalz vor.
Der Grüne Zipfelfalter ist ein Bewohner von strukturreichen, mit Büschen besetzten, halboffenen, naturnahen, nährstoffarmen, und warmen Biotopen. Verbraachte Südhänge, aber ebenso Wege vor Gebüschsäumen, mit Gebüschen besetzte Waldwiesen, Autobahnböschungen und Deiche zählen zu seinen Lebensräumen.
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Er überwintert als Puppe und erscheint ab Anfang April, manchmal auch schon im März. Der Grüne Zipfelfalter fliegt in einer Generation pro Jahr. Seine Flugzeit endet oft bereits Mitte Juni.
Der Grüne Zipfelfalter gehört zur Familie der Bläulinge. Seine Flügelunterseiten sind grün. Er ist der einzige einheimische grüne Tagfalter. Die Oberseiten der Flügel sind graubraun. In der Regel sieht man den Falter nur mit zusammengeklappten Flügeln. Die Flügelränder sind braun. Auf den Hinterflügeln ist oft eine gestrichelte weiße Linie zu erkennen.
Die Männchen besetzen Reviere und kontrollieren diese von einem erhöhten Ansitz aus. Die Weibchen leben versteckt
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Abbildung 1a und 1b: Grüner Zipfelfalter – frisch geschlüpft - am 9.4.2020 in Bingen-Dromersheim
Die Eier werden an Knospen der Wirtspflanzen oder in deren Nähe gelegt.
Dei daraus schlüpfenden Raupen fressen insbesondere Blüten, unreife Früchte und Samen von einer größeren Anzahl verschiedener Pflanzenarten, darunter Sonnenröschen, Ginster, Kleearten, Heidelbeere.
Abbildung 2: Raupe des Grünen Zipfelfalters
Der Grüne Zipfelfalter ist seit 2013 in Rheinland-Pfalz als Art der Vorwarnliste eingestuft. Die Nutzungsaufgabe von Magerrasen sowie forstliche Nutzungs-änderungen haben Bestände des Grünen Zipfelfalters regional zurückgehen lassen.
Durch die Pflege und Offenhaltung von aufgegebenen Weinbergen mit Gebüschsäumen können dem Falter jedoch Lebensräume zur Verfügung gestellt werden. Auch breite Waldwege mit Saumstrukturen sind förderlich. Der Nutzungsaufgabe von halboffenen Lebensräumen des Falters sollte entgegengewirkt werden.
Im Garten wird man den Falter nur selten antreffen. Naturnahe Gärten mit Ginster und Kleearten, seinen Raupennahrungspflanzen, in der Nähe seiner Habitate, könnten ihn in den Garten locken.
Weitere Infos:
https://www.bund-rlp.de/themen/tiere-pflanzen/schmetterlinge/artenportraets-der-tagfalter/#c3688
Der Falter mit den zwei unterschiedlich aussehenden Generationen pro Jahr wurde zum
„Insekt des Jahres 2023“
gewählt. Er war auch Schmetterling des Monats Mai in diesem Jahr.
Im Frühjahr sind die Schmetterlinge braunorange gefärbt. (Foto oben links)
Die Sommergeneration ist schwarzbraun mit weißen Bändern und gelblichen Flecken.
Woher kommt der Farbwechsel?:
In Laborexperimenten wurde schon vor mehr als einem halben Jahrhundert nachgewiesen, dass Raupen des Landkärtchens, die unter Langtagbedingungen – mit über 15 bis 17 Stunden Licht – heranwachsen, sich ohne Ruhephase zu Faltern der Sommerform entwickeln. Entwickeln sich die Raupen während kürzerer, weniger heller Tage, legen sie immer eine Pause ein und bilden nach der Überwinterung die Frühlingsgeneration aus.
Wachsen Raupen bei Bedingungen heran, die zwischen den beiden Formen liegen, so entwickelt sich bei ausreichend warmer Umgebung eine Frühherbstgeneration mit einem Flügelmuster, das zwischen den beiden anderen Formen liegt. Entscheidend hierfür sind Hormone aus der Gruppe der Ecdysteroide und der Zeitpunkt ihrer Wirkung in der Falterpuppe. Die Gene, die die Ausschüttung kontrollieren, werden durch die Tageslänge reguliert. Eine frühe Ausschüttung der Hormone führt zur Ausbildung der Sommer-Form.
Ab Mitte April schlüpfen die Frühjahrs-Landkärtchen und sind dann bis etwa Mitte Juni Nektar saugend zumeist an Waldrändern, in feuchten Wäldern und Auen auf Schlehen- oder Weißdornbüschen sowie auf Sternmieren, Hahnenfuß und Sumpfdotterblumen zu finden.
Die Tiere der Sommergeneration sieht man von Anfang Juli bis Ende August auf vor allem Bärenklau, Wiesenkerbel, Engelwurz, Wilder Möhre und vielen anderen weißen Doldenblütlern. Auch Ackerkratzdistel, Wasserdost und Goldrute werden besucht.
(Quelle: NABU https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/insekten-und-spinnen/schmetterlinge/tagfalter/06054.html)
Die Wahl zum Schmetterling des Monats Oktober fiel diesmal auf den Admiral (Vanessa atalanta).
Dieser außerordentlich schöne Tagfalter aus der Familie der Edelfalter ist ein Wanderfalter, der im Mai aus dem Mittelmeergebiet zu uns eingeflogen ist.
Im Verlauf des Sommers hat er in Rheinland-Pfalz schon zwei neue Generationen hervorgebracht. Jetzt im Herbst fliegt ein Teil der “Ur-Enkel-Generation“ wieder zurück in südliche Gefilde.
Vor dem Rückflug ist er oft noch auf Streuobstwiesen bzw. an reifem Obst, in offenen Parkanlagen, aber auch auf Waldwegen oder beim Saugen an Sommerflieder zu beobachten.
Der Admiral ist aufgrund der Klimaerwärmung in den letzten Jahren in Rheinland-Pfalz auch im Winter bei uns heimisch geworden. Er überwintert mittlerweile bei uns in Weinbaugegenden als Falter und in milden Wintern auch als Raupe.
Kurzporträt & Verbreitung
Der Admiral ist nach entsprechend starker Einwanderung im Frühjahr in manchen Jahren im Spätsommer einer unserer häufigsten Tagfalter. Er besiedelt Waldränder und Waldwege ebenso wie offene Wiesen- und Weidelandschaften, Brachen und Gärten im Siedlungsbereich. Der Admiral fliegt in der Regel im Mai aus seinen Überwinterungsgebieten bei uns ein. Anschließend entwickeln sich hier zwei bis drei Generationen. Von August bis im Oktober erfolgt die Rückwanderung. Bis Oktober sind die Falter noch regelmäßig zu sehen. Mittlerweile überwintern aber auch Falter und Raupen des Admirals in Rheinland-Pfalz.
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Beschreibung
Der Admiral gehört zur Familie der Edelfalter. Die Flügelspannweite beträgt 5 - 6 cm. Die Flügeloberseite ist dunkelbraun. Die Vorderflügel sind von einer breiten roten Binde durchzogen. Die Flügelspitzen sind schwarz mit weißen Flecken und schimmern nach außen hin blau.
Abbildung: Admiral auf Sommerflieder
Die Hinterflügel werden durch die rote Binde begrenzt. Sie enthält hier schwarze Punkte und wird zur Körpermitte durch blaue Flecken abgeschlossen.
Die Flügelunterseite der Hinterflügel ist braun-grau meliert und bietet deshalb auch im Winter eine optimale Tarnung.
Abbildung: Admiral mit zusammengeklappten Flügeln
Die Vorderflügelunterseiten sind bunt (blau, schwarz, rot, braun) gemustert.
Die Raupen sind farblich sehr variabel (grün, rot, schwarz, braun, rosa) gezeichnet. Sie sind wahre Meister im Bau von Blatttüten, in die sie sich zum Schutz vor kleinen Raubinsekten zurückziehen.
Abbildungen: Vier verschiedenfarbige L5- Raupen des Admirals
Artenschutz / Gartengestaltung
Der Admiral ist als Wanderfalter bei uns ungefährdet. Einige Quadratmeter Brennnesseln im Garten in sonniger oder halbschattiger Lage, die regelmäßig (1-3-mal pro Jahr), abschnittsweise gemäht werden, sind schon ein gutes Raupenhabitat für den Admiral. Eine solche Brennnesselecke im Garten bietet zusätzlich auch günstige Beobachtungs-möglichkeiten für Kinder.
Reifes Obst, das unter Obstbäumen im Herbst liegenbleibt, hilft dem Falter sich für den Rückflug im Herbst, oder für die Überwinterung bei uns, zu stärken.
Zur Förderung der Art sind in der freien Landschaft Ackerrandstreifen, Grabenböschungen und Straßenränder mit Brennnesseln, die nur einmal pro Jahr und nur abschnittsweise gemäht werden, hilfreich.
Weitere Infos:
https://www.bund-rlp.de/themen/tiere-pflanzen/schmetterlinge/artenportraets-der-tagfalter/#c3483
Hochauflösende Bilder können auch hier herunter geladen werden:
https://www.bund-rlp.de/themen/tiere-pflanzen/schmetterlinge/schmetterling-des-monats/