Von Daniel Beier
Anfang April machte ich mich mal wieder in die Naturschutzgebiete Oppenheimer Wald und Eiskarb in Oppenheim auf. 2016 wurden dort alte Fledermauskästen saniert und neue Modelle aufgehängt. Insgesamt sind dort 50 Fledermauskästen in den Gebieten, um mittels einem Monitoring die vorhandenen Arten eventuell festzustellen. Die alten Kästen wurden in den 80er Jahren von Studenten der Uni Mainz zu einem Forschungsprojekt aufgehängt. Die Kästen werden, sofern es meine Arbeit zulässt, 2 Mal im Jahr kontrolliert und gelistet. Defekte Kästen werden ausgetauscht. Dieses Jahr stellte ich wieder voller Freude fest, das im gleichen Kasten eine Gruppe von fünf männlichen Großen Abenseglern wohnt. Diese Gruppe befindet sich seit Beginn des Projektes in diesem Kasten. Es kamen zur Zählung in verschiedenen Kästen drei Mückenfledermäuse dazu und eine Wasserfledermaus. Die Kästen werden also angenommen. Es ist jedoch erstrebenswert, alte Bäume zu erhalten und diese bis zur Totholzphase im Wald zu belassen. Dort entstehen natürliche Baumhohen und Spalten, die für die Fledermaus eine Luxusvilla darstellen. Unsere Nistkästen sind eher „Wohncontainer“ und sollten auch nur als Parallele für ein Monitoring aufgehängt werden. Sie stellen nie eine Alternative dar. Der Bestand in den Kästen zeigt nie die Bandbreite der vorhandenen Arten im natürlichen Wohnumfeld an.
Anfang Mai bekam ich einen Anruf der „Fledermaus WillKommen“ Projektleiterin für den Bereich RLP Süd Katharina Schritt des NABU Landesverbandes Rheinland - Pfalz. Sie fragte mich, ob ich an einem Monitoringprojekt teilnehmen möchte. In diesem Projekt werden die Bioakustiken von Fledermäusen mit passiven Detektoren aufgezeichnet. Eine Karte wird erstellt und zu den gewonnenen Lauten Forschungen betrieben. Klar, dass ich gerne bei dem Projekt teilnehmen wollte, sofern meine Dienstzeiten es zulassen. Der Haken an der Sache war nur, dass der Detektor keine Laute aufzeichnen soll. Es ist ist eine sogenannte Nullreferenz (Nullfläche). Wir suchten nun, in einer sehr kurzen Zeit, also eine von der Landwirtschaft intensiv genutzten Fläche. Nach zwei Tagen fanden wir sie dann in der Gemarkung Nierstein. Dort wurde am Pfingstsamstag in luftiger Höhe mittels einer Leiter ein Detektorsystem zum Aufzeichnen von Fledermauslauten aufgehängt, die aber gar nicht da sein sollten. Alle 4 Wochen wird das System geprüft, Batterien ausgetauscht und die Speicher ausgelesen. Wir sind schon gespannt, ob sich nicht doch eine Fledermaus dorthin verirrt. Da Projekt läuft zwei Jahre und n der Zeit März bis November werden die Inspektionen durchgeführt. Nun nach der ersten Auswertung freute ich mich, durfte mich aber nicht freuen. Nach der ersten Detektorauswertung wurden verschiedene Arten aufgezeichnet. Die Auswertung dauert noch an, jedoch ist schon eimal sicher Zwergfledermäuse vorhanden. Auch ein ist noch nicht 100 % sicher, ob sich ein Abendsegler dort in den Baumreihen jagt. Nun ist aber sicher, dass wir einen neuen Standort wählen werden.
Die Zeit der Wochenstuben hat begonnen. Was für eine Stube ?…….fragen sich vielleicht einige Leser, die sich zum ersten Mal mit dem Thema befassen. Dies sind die Aufzuchtwohnungen von weiblichen Fledermäusen. Je nach Art, befinden sie sich in Hausspalten, Dachstühlen und Baumhöhlen. Aus diesen Stuben können auch Jungtiere herausfallen. Bei einem Wohnungswechsel, kann das Jungtier ebenfalls von der Mutter herunterfallen. Meistens findet die Mutter das Jungtier wieder selbst. Es kann aber auch sein, dass die beiden nicht mehr zusammenfinden. So einen Fall hatte ich am Wochenendsamstag den 13.06.2020. Ich bekam ein Anruf aus Dexheim zu einem Fundtier, welches an der Hausfront am Nachmittag aufgefunden wurde. Vor Ort stellte ich fest, dass es sich um eine Zwergfledermaus handelte. An der Häuserfront wurden durch dien Tierschützer Fledermauskästen in die Dämmfassade eingebaut. Er hatte noch gar nicht festgestellt, das aktuell ein Bestand unter seinem Dach wohnt. Nach einer kleinen Bastelarbeit wurde ein sogenannter Sockenturm errichtet. Auf diesem Turm wurde das Jungtier am Abend zum Sonnenuntergang gesetzt und erfolgreich von seiner Mutter nach 30 Minuten abgeholt. Diese Rettungsaktion verlief sehr wünschenswert. Vielen Dank an die Finder von Fledermäusen, den Mitteilenden von Wochenstuben und allen Bürgern, die eine Beratung wünschen. Da wir alles in unserer Freizeit machen, können wir nicht ganz so schnell agieren.
Viele Grüße
Daniel Beier (NABU Gruppe Rhein - Selz)
Fledermausschutz
Am 13. Juni 2022 konnte ich, zusammen mit unserem Fledermausmann Daniel Beier, Famile Hantsch die NABU Auszeichnung "Fledermäuse Willkommen" übergeben.
Im Giebel im Dach ihres Hauses, tummeln sich seit über 10 Jahren ca. 100 Fledermäuse (Mamas und Nachwuchs).
Im direkt dabei liegenden Garten werden die begehrten Futtertiere gefangen und gefuttert.
Für den Erhalt dieser Wochenstube bedanken wir uns sehr herzlich im Namen des Natur- und Fledermausschutzes bei den Fledermausfreunden.
NABU RHEINLAND-PFALZ | PRESSEMITTEILUNG| NR 18/21 | 01. JUNI 2021
Quartiersbesitzerinnen und Quartiersbesitzer werden im Rahmen des Fledermauszensus um Mithilfe gebeten
Mainz – Bestandsschätzungen von Fledermäusen sind sehr schwierig, da die nachtaktiven Tiere sehr unauffällig leben und über das Jahr oft mehrere Quartiere bewohnen.
Auch über Fledermausarten, die fast ausschließlich an Gebäuden leben, ist nur wenig bekannt und doch mehren sich die Hinweise, dass es an einigen Stellen Rückgänge der klassischen „Gebäudefledermäuse“ gibt.
Der bereits siebte Fledermauszensus soll dabei helfen, einen besseren Überblick über den Bestand der Fledermäuse in unseren Städten und Dörfern zu erhalten.
Je mehr Quartiersbesitzer*innen regelmäßig mitmachen, umso besser. Denn so kann man einen besseren Überblick über unsere Fledermäuse erhalten.
„Im Rahmen der Aktion wollen wir daher möglichst viele Besitzer*innen von Fledermausquartieren dazu aufrufen, am kommenden Wochenende, vom 4. bis 6.
Juni, wieder „ihre“ Fledermäuse beim Ausflug aus dem Quartier zu zählen“, berichtet Fiona Brurein, Mitarbeiterin im Projekt „Fledermäuse Willkommen!“.
Wer Fledermäuse am Haus hat, erkennt dies meist nur anhand des Fledermauskotes, der unterhalb des Quartierausfluges auffällt.
Der Kot ein Zeichen dafür, wie viele Insekten die Tiere in der Nacht gefressen haben und ist außerdem auch optimaler Blumendünger.
Die kleinen schwarzen Knödelchen ähneln Mäusekot und werden oft damit verwechselt. Ganz sicher ist man, wenn man den Ausflug der Fledermäuse aus dem Quartier am Abend beobachtet.
Am besten postiert man sich dazu bei Sonnenuntergang schräg unterhalb des Ausfluges der Tiere. Ende Juni ist das etwa um 21:45 Uhr.
Die Silhouetten der flinken Flugakrobaten sind dann vor dem noch hellen Himmel gut zu sehen, eine Taschenlampe braucht man also nicht.
Der genaue Ausflugszeitpunkt ist von Art zu Art verschieden, beginnt bei der häufigsten Art, der Zwergfledermaus, aber kurz nach Sonnenuntergang.
Jetzt ist schnelles Mitzählen gefragt, denn die Tiere fliegen recht zügig nacheinander aus. Nach gut 30 Minuten ist dann meist schon alles vorbei.
Noch mehr Spaß macht das Ganze, wenn man mit Mehreren zählt, so kann man auch im Auge behalten, ob die Fledermäuse auch an anderen Stellen am Haus ausfliegen.
Wer einen Fledermausdetektor besitzt, kann diesen zu Hilfe nehmen. „Wenn im aktuellen Jahr bisher keine Tiere da waren oder sie bereits wieder ausgezogen sind? Macht nichts! Auch diese Information ist für uns wichtig. Nachmelden kann man übrigens bis zum 31. August, vielleicht ergibt sich bis dahin ja noch etwas“, sagt Brurein.
Die Aktion soll aber nicht nur dazu dienen, mehr über die heimlichen Mitbewohner an unseren Häusern zu erfahren: „Wir wollen die Menschen auch dazu animieren, den Blick wieder mehr auf diese faszinierenden Tiere zu richten“, sagt Brurein weiter. Fledermäuse werden oft gar nicht bemerkt, denn sie leben sehr heimlich mitten unter uns. „Einige Arten sind tatsächlich darauf angewiesen, einen Platz an unseren Häusern zu finden.
Aber solche Arten haben es immer schwerer. Viele Quartiere gehen im Rahmen von Sanierungsarbeiten verloren.
Und gerade jetzt um diese Zeit, in der sich die Weibchen zur Jungenaufzucht zu Kolonien zusammengeschlossen haben, ist der Schutz dieser Gruppen von besonderer Bedeutung.
Die Tiere sind auf Hilfe und Schutz angewiesen und leben meist nur kurze Zeit im Jahr an unseren Häusern“, wirbt die Fledermausexpertin um deren Akzeptanz.
Der NABU Rheinland-Pfalz zeichnet Personen aus, die sich im Fledermausschutz einsetzten, in dem sie bestehende Quartiere erhalten oder neue anbieten. Auf der Webseite des NABU Rheinland-Pfalz kann man sich über ein bereitgestelltes Formular bewerben. Diese Aktion wird von Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität, im Rahmen der „Aktion Grün“ gefördert.
Mehr Infos:
Homepage der Aktion Fledermäuse Willkommen!
Mehr Infos zum Fledermauszensus
Hier finden Sie heimische Fledermausarten im Portrait
Tipps zur fledermausgerechten Haussanierung
Mehr häufig gestellte Fragen zu Fledermäusen beantwortet der NABU in diesem FAQ
Zusätzlich gibt es eine bundesweite Fledermaushotline, unter der dringende Fragen beantwortet
werden.
Die Nummer lautet: 030-284984-5000
Diese ist im von Juni bis August zu folgenden Zeiten erreichbar:
Montag bis Freitag 10 – 16 Uhr und 19 - 20.30 Uhr
Samstag, Sonntag und Feiertage 11 – 13 Uhr und 17 – 19 Uhr
Hinweis für die Medien: Pressebilder zu Fledermäusen finden Sie unter www.nabu.de/pressebilder_fledermaus
Für Rückfragen:
Fiona Brurein, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit, NABU
Rheinland-Pfalz,
Tel. +49 (0) 6131 140 39-24 | Mobil: 0177 6856487
E-Mail: Fiona.Brurein@NABU-RLP.de
Donnerstag 10.00 Uhr. Daniel und ich haben einen Termin für eine Auszeichnung in Oppenheim. Gleich zwei kleine Kolonien an Fledermäusen beherbergt Familie Leilich.
Vor dem Haus und hinter dem Haus. Doch die kleinen Säuger haben es vorgezogen vorne am Haus vor der Sonne zu weichen und sind kurzerhand ausgezogen. Doch hinten, Richtung Garten, sind die Spuren der anderen Bewohner unverkennbar. Hier sind sie unter dem Dachgebälk eingezogen.
Die erste Auszeichnung 2020 geht nach Oppenheim!
Jutta Herzog-Leilich und Ihre Tochter freuen sich sehr über die Tiere. Sie zeigen uns die "Wohnstuben" und erzählen begeistert von Ihren Erlebnissen mit den Tieren. Traurig sind sie über den hitzebedingten Auszug. Was ein Jungtier veranlasst hatte vorzeitig herauszuklettern und herunter zu fallen und ohne menschliche Hilfe wohl nicht überlebt hätte.
Am Ende unseres Besuches stand dann die Auszeichnung mit Urkunde und Plakette. Mit Unterschrift der Landesvorsitzenden des NABU Cosima Lindemann (selbst leidenschaftliche Fledermausexpertin) übereichte ich die Urkunde. Auch das zugehörige Infomaterial durfte dabei nicht fehlen.
Voller Stolz übernahmen beide Frauen die Auszeichnungen, wollten sich über den Platz für die Plakette aber noch nicht festlegen. Gut sichtbar halt am Haus.
Auf dem Foto seht ihr die beiden Ausgezeichneten und unseren Fledermausmann Daniel Beier, der die Betreuung für die Familie macht. Um festzustellen, um welche Art Fledermaus es sich handelt und wieviele Tiere hier leben, wird er demnächst mit seinem Detektor erneut seine Aufwartung machen.
Wir sind gespannt um welche Fledermausart es sich handelt!
Text und Fotos: P. Britz
Am Samstag, dem 25. August veranstaltete der NABU Rhein-Selz wieder eine Fledermaus-Nacht im Rahmen der European Batnight. Trotz unklarer Wetterverhältnisse und mehreren anderweitig stattfindenden Veranstaltungen war die Beteiligung sehr gut.
Diesmal hatten sich die Exkursionsleiter Marianne Bopp und Dr. Jürgen Fuchs ein neues Format überlegt. Der Beginn der Veranstaltung wurde auf 18.00 Uhr vorverlegt und die Teilnehmer trafen auch pünktlich am üblichen Treffpunkt, an dem Sportplatz in Ludwigshöhe, ein. Vor dem Aufspüren der Fledermäuse mit den Detektoren wurden verschiedene Spiele angeboten, die alle an das Leben der Fledermäuse angelehnt waren. Zum Beispiel gab es eine „Schnitzeljagd 2.0“, wo auch das Handy zum Einsatz kam. Die Teilnehmer sollten eine Fledermaus-Art bestimmen, von der sie nur ein Foto gezeigt bekamen. Eine an sich unmögliche Aufgabe. Zur Lösung erhielten die Teilnehmer eine Adresse einer speziell für dieses Spiel erstellten Webseite, die einen Baum oder Strauch benannte, an dem jeweils ein Detail zur Lösung der Aufgabe sowie eine weitere Webadresse aufgeführt war. Jede Gruppe musste 5 Bäume oder Sträucher im Umfeld des Michelröder Sees finden. Mit Hilfe der fachkundigen Beratung durch Lothar Schaumberger konnten auch Pflanzen ausgewählt werden, wie zum Beispiel das Pfaffenhütchen oder die Wilde Mirabelle, die möglicherweise nicht jedem geläufig sind. Für die kleineren Kinder gab es eine „Echolot-Simulation“. Hier musste eine „Fledermaus“ mit verbundenen Augen ihr Futter auf Zuruf-Navigation der Mitspieler suchen. Zwei Gruppen von Kindern traten gegeneinander an. Auch ohne dies vorher ausdrücklich zu erwähnen erfassten die Kinder sofort, daß wildes Gerufe und Umherlaufen zu nichts führt. Im Gegenteil, trotz der großen Begeisterung für das Spiel verhielten sich die Kinder äußerst aufmerksam und diszipliniert. Aufgrund der kreativen Vorarbeiten von Jutta Lorenz konnten wir auch das Fledermaus-Schminken und das Basteln von Fledermaus-Masken anbieten. Auch mit einigen Kindern konnten wir aus Papier Fledermäuse für ein Mobile falten. Daniel Beier zeigte den Teilnehmern eine Vielzahl von Fledermaus-Kästen und informierte die Teilnehmer eingehend über die Lebensweise der Tiere und ihre anatomischen Besonderheiten.
Nach all den Spielen wollten die Kinder und auch die Erwachsenen doch noch lebende Fledermäuse fliegen sehen. Bevor der Detektor zum Einsatz kam, erklärte Jürgen Fuchs den Gebrauch des Gerätes, zum Beispiel, wie man einzelne Rufe der Fledermäuse unterscheiden kann. Weiterhin erklärte er, was man tun kann, wenn man eine Fledermaus findet. Dann ging es endlich zu den Fledermäusen. Anfangs waren, wie üblich, die früh ausfliegenden Mücken- und Zwergfledermäuse zu hören und manchmal auch zu sehen. Um auf die immer „zu spät kommenden“ Wasserfledermäuse zu warten, waren die Kinder nach der ganzen Herumtoberei bei den Spielen dann doch zu müde geworden. Zudem wurde es langsam empfindlich kalt.
Insgesamt war es wieder einmal ein sehr erlebnisreicher Abend.
Marianne Bopp
Dr. Jürgen Fuchs
Die NABU-Gruppe Rhein-Selz lädt für kommenden Samstag, den 25. August 2018, zur diesjährigen Batnight ein.
Zu dieser abendlichen Fledermaus-Exkursion, die insbesondere für Kinder und Jugendliche geeignet ist, treffen sich die Teilnehmer um 18.00 Uhr auf dem Sportplatz in Ludwigshöhe.
Neben dem Aufspüren der Fledermäuse in freier Natur bieten wir verschiedene Spiele, die an das Leben der Fledermäuse angelehnt sind, an.
Es wird empfohlen, festes Schuhwerk zu tragen und eine Taschenlampe sowie in diesem Jahr auch Zecken- und Mückenschutz mitzuführen.
Für die älteren Jugendlichen ist ihr Smartphone hilfreich.
Von erwachsenen Nichtmitgliedern wird eine Teilnehmergebühr von 2 Euro pro Person erhoben.
Weitere Auskünfte zu dieser Exkursion erhalten Sie bei Marianne Bopp,
telefonisch unter 06138-8679 (Mo bis Fr. ab 18.30 Uhr).
Wir möchten darauf hinweisen das im Rahmen der Veranstaltung eventuell Foto- und Videoaufnahmen zur Dokumentation und der Veröffentlichung auf dieser Homepage gemacht werden. Auch unter Umständen für Printmedien.
Sollten Sie Einwände gegen eine Veröffentlichung im Sinne der neuen Datenschutzverordnung ihrer Person oder Kinder haben möchten wir sie bitten den Exkursionsleiter bzw. den Fotografen höflich darauf hinzuweisen.
Letztes Jahr, im Herbst 2016, waren die Planungen dann so weit. Als alle Genehmigungen von den entscheidenden Behörden eingeholt waren, konnte mit der eigentlichen Arbeit in diesem Frühjahr
angefangen werden.
Aktuell wurden die Fledermauskästen in bis jetzt 8 Hauptgruppen gegliedert. Seit dem ersten Aufhängen sind nun über 20 Jahre vergangen. Die Kästen wurden damals zu Studienzwecken der Uni
aufgehängt. Wie man aber bei der Inspektion sah, waren die Kästen teils in einem unbewohnbaren Zustand.
Bei den Säuberungen wurden Kotspuren von Fledermäusen festgestellt. Zum größten Teil waren Kotspuren in Kästen vorhanden, welche eine Süd-/Süd-Ost oder Ost-Ausrichtung besaßen. Alle anderen
Kästen waren entweder bis zur Oberkante mit Nistmaterial (Moos, Gras, Zweigen etc. voll), oder komplett leer. Diese Kästen wurden in die bessere, jeweilige Himmelsrichtung zum Teil neu
ausgerichtet. Einige Kästen wurden so belassen, denn dadurch können Tiere Temperaturunterschiede in den Sommermonaten ausgleichen (Hangplatzwechsel).
Alle aufgefundenen Kästen am Boden wurden kontrolliert, ob man sie wieder verwenden könnte. Im Laufe der Zeit wurde der Holzbeton mit Bodenkontakt aber so spröde, dass von einer erneuten
Aufhängung abgesehen wurde. Lediglich 2 Kästen wurden wieder integriert. Alle anderen wurden am Boden belassen, dort hatten Ameisenvölker ihren Staat errichtet.
Im Bestand sind nun insgesamt 46 Kästen in den Bereichen Eiskarb und Oppenheimer Wäldchen. Bei 12 Kästen fehlen noch die Endkontrolle und die Eingliederung.
Auch Fledermäuse und andere Tiere wurden angetroffen. Es wurden aufgefunden: 7 Große Abendsegler und 8 Mückenfledermäuse (voraussichtlich) und 2 Gartenschläfer (im Winterschlaf). Alle Tiere
wurden durch die Kontrolle nicht beeinträchtigt. Die Tiere befanden sich in einem wachen Zustand. Entweder waren sie schon aus dem Winterschlaf erwacht, oder sie befanden sich auf der Wanderung
in ihre Sommerquartiere. Dies würde für die Abendsegler zutreffen. Mückenfledermäuse sind relativ standorttreu, jedoch bevorzugen sie als Sommerwochenstube eher Gebäude zur Aufzucht ihrer Jungen.
Ein Beispiel ist das Hallenbad in Oppenheim, wo in den Spaltenkästen eine Vielzahl Fledermäuse ihr Sommerquartier hat. Das Aufhängen der Kästen soll neben der Quartiererweiterung für
höhlenbewohnende Fledermäuse auch eine Monitoringmöglichkeit darstellen. Dadurch soll eine Einstufung des Gebietes vorgenommen werden.
Bericht: Daniel Beier
Alle Fotos: D. Beier
Der natürliche Lebensraum für Fledermäuse wird immer kleiner. Wie viele andere Tierarten auch, suchen sie deshalb zunehmend bei uns Menschen Unterschlupf. Trotzdem ist der Bestand an Fledermäusen heute in ganz Europa gefährdet, sie stehen unter strengem Schutz und in Deutschland sind die meisten Arten auch auf der Roten Liste wiederzufinden.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten Fledermäusen ein Quartier zu bieten. Gekaufte Fledermausnistkästen werden z.B. an einer sonnigen Stelle der Hauswand angebracht. Hier haben verschiedene Firmen mehrere Modelle im Angebot. Möchte man sich handwerklich betätigen, kann man mit etwas Geschick ein Fledermausbrett bauen. Dieses wird genauso in sonniger Lage der Hauswand angebracht. Falls man innerhalb eines Gebäudes z.B. einer Scheune einen etwas kühleren Platz anbieten möchte, kann das Brett auch dort angebracht werden. An sehr heißen Sommertagen sind solche Quartiermöglichkeiten eine gern angenommene Alternative. Trotzdem sollte man natürliche Quartiere eher schützen, anstatt Künstliche neu zu errichten. Leider werden immer mehr Dachböden versiegelt und Spalten verschlossen.